WikiLeaks ruft zum weltweiten Boykott von Bitcoin Börse Coinbase auf

WikiLeaks hat mitgeteilt, dass Coinbase das Konto des offiziellen WikiLeaks-Internetshops ohne Ankündigung oder Erklärung gesperrt habe. Die Organisation will daher zu einem weltweiten Boykott der Bitcoin Börse aufrufen. Nach Meinung WikiLeaks habe sich Coinbase als ungeeignetes Mitglied der Krypto-Community erwiesen.

WikiLeaks erklärte am Freitag, dass Coinbase das Konto des offiziellen @WikiLeaks-Shops auf seiner Plattform gesperrt habe. Das sei ohne Ankündigung oder Erklärung erfolgt.

Im Internetshop von WikiLeaks werden Artikel wie Kleidung und Accessoires verkauft. Ebenfalls angeboten werden Mobiltelefonhüllen, Aufkleber, Poster und Bücher. Jüngst wurden auch sogenannte „CryptoKitties“ aus dem gleichnamigen Sammelspiel in das Sortiment aufgenommen.

Die Organisation veröffentlichte auch einen Teil eines zum Vorgang gehörenden Schreibens. Dieses soll von Coinbase stammen. In dem Schreiben wird Bezug auf die US-Finanzbehörde „Financial Crimes Enforcement Network“ (FinCEN) genommen. Dort steht: „Coinbase ist ein von FinCEN regulierter Zahlungsabwickler“. Als solcher sei man „verpflichtet, regulatorische Compliance-Mechanismen umzusetzen“. Weiter heißt es:

„Nach sorgfältiger Überprüfung gehen wir davon aus, dass Ihr Konto in einer Weise genutzt wurde, die gegen unsere Nutzungsbedingungen verstößt. Wir bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen, dass wir Ihnen daher keine Dienste mehr zur Verfügung stellen können“.

Nachfolgend wird in dem Schreiben erläutert, wie WikiLeaks sein verbleibendes Guthaben abbuchen könne. Dazu wird ausgeführt: „Wir bitten Sie höflich, sich in Ihr Coinbase-Konto einzuloggen. Folgen Sie dann den Bildschirmanweisungen. Mit den angezeigten Schritten können Sie Ihr verbleibendes Guthaben auf eine externe Adresse außerhalb von Coinbase transferieren“.

Als Reaktion darauf kündigte WikiLeaks an:

„WikiLeaks wird zu einem weltweiten Boykott von Coinbase aufrufen. Coinbase hat sich als ein ungeeignetes Mitglied der Krypto-Community erwiesen. Als großer Bitcoin-Zahlungsabwickler folgt Coinbase einer verdeckten Einflussnahme und hat den vollkommen harmlosen @WikiLeaks-Shop gesperrt. Diese Entscheidung wurde vom Coinbase-Management bestätigt“.

Der Bitcoin-Erfolgsautor Andreas Antonopoulos kommentierte:

„Wir sind wieder am Ausgangspunkt. Das Interesse vieler Leute an Bitcoin erwachte, als Visa, MasterCard, PayPal und Banken gegen WikiLeaks ein außergesetzliches Embargo verhängten. Jetzt hat sich die Geschichte mit Coinbase wiederholt. Huch!“.

Er ergänzte: „Das jetzige Embargo ist rein symbolisch. Anders als das erste. Jetzt haben sie viele Möglichkeiten. Dennoch ist das Ganze aber eine bittere Erinnerung daran, was Zentralisierung und die Bankenregulierung bedeuten“.

Antonopoulus bezog sich auf die weltweite Zahlungsblockade, der sich WikiLeaks 2010 ausgesetzt sah. Durch diese wurde der abtrünnige Nachrichtendienst einer der frühesten und bekanntesten Verfechter von Bitcoin. Zu dieser Zeit verließ Satoshi Nakamoto die Community auf geheimnisvolle Weise. Sechs Tage zuvor war eine Debatte im „Bitcointalk“-Forum entbrannt. Dabei standen sich Nakamoto und diejenigen, die wollten, dass WikiLeaks sich Bitcoin zuwende, gegenüber. Der Vorfall wird in Julian Assanges Buch „When Google met WikiLeaks“ (deutsch: „Als Google WikiLeaks traf“) beschrieben. Weite Kreise gehen davon aus, dass diese Diskussion einer der Gründe war, warum der Erschaffer von Bitcoin das Projekt verließ.

Coinbase hat kürzlich auch Änderungen an seinem Händlerservice angekündigt. Das Unternehmen will zukünftig keine treuhänderischen Händlerzahlungsabwicklungen mehr anbieten. Ersetzt werden sollen diese durch eine kostenlose, nicht-treuhänderische Lösung. Der Verkäufer Cheapair.com hat bereits angekündigt, Coinbase aus diesem Grunde zu verlassen und einen anderen Zahlungsabwickler für Kryptowährungen zu suchen.

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