Bitcoin Erfinder Satoshi Nakamoto war „seltsam“ laut Weggefährten

Der Programmierer Laszlo Hanyecz arbeitet schon seit 2010 an Bitcoin mit. Dabei hatte er auch mit dem Schöpfer von Bitcoin zu tun. Dieser trägt bekanntlich das Pseudonym Satoshi Nakamoto. In einem kürzlich veröffentlichten Interview beschrieb Hanyecz die Interaktion mit Nakamoto als „irgendwie seltsam“.

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Früher Bitcoin-Entwickler beschreibt die E-Mail-Korrespondenz mit Satoshi

Hanyecz ist ein Programmierer. In der Bitcoin-Welt ist er dafür bekannt, dass er 2010 zwei Pizzas mit 10.000 Bitcoin (BTC) bezahlte. Kürzlich wurde Hanyecz von der Webseite Business Insider Australia interviewt. In diesem Interview schilderte Hanyecz seine persönlichen Interaktionen mit Nakamoto.

Seinerzeit hatte Hanyecz bereits einige Zeit lang Bitcoins auf seinem Laptop gemint. Dann wandte er sich an Satoshi. Er eröffnete Nakamoto, dass er gerne zur Entwicklung von Bitcoin beitragen würde. „Ich fand Bitcoin super und wollte dabei mitwirken, aber ich hatte doch einen normalen Job“, erklärte Hanyecz. „Nakamoto schickte mir dann E-Mails, wie «Hey, kannst Du diesen Bug beseitigen?» oder «Hey, kannst Du das machen?».

Hanyecz wollte die Verantwortung nicht

Hanyecz war von Bitcoin begeistert. Dennoch sah er seinen Beitrag zu der Kryptowährung als ein Nebenprojekt. Für wichtiger hielt er seinen Beruf. Er hatte das Gefühl, dass Satoshi unrealistische Erwartung an seine Mitwirkung hatte.

„Er [Nakamoto] sagte «Hey, die Westside ist down» oder «Wir haben diese Bugs – wir müssen sie beheben». Ich dachte nur «wir»? Als ob wir ein bezahltes Team wären“, führte Hanyecz aus. „Ich hielt das für eine Anerkennung von ihm. Vielleicht sah er mich ja als Mitglied an. Ich wollte aber die Verantwortung nicht. Ich verstand damals nicht, was alles vorging“.

Bei der Interaktion mit Satoshi fühlte Hanyecz sich immer wieder „seltsam“

Hanyecz beschrieb die meisten Interaktionen mit dem Bitcoin-Schöpfer als „irgendwie seltsam“.

Satoshi habe auf ihn oft einen geradezu „paranoiden“ Eindruck gemacht. „Ich habe ein paar Mal Nachrichten erhalten, die unpassend wirkten. Ich habe sie damals einfach ignoriert. Wen kümmert es, ob der Kerl mir sagte: «Mach‘ Dich vom Acker!»? Das war ja nicht mein Job oder so – das war ein Hobby. Ich versuchte, mich mit ihm anzufreunden. Er schien immer sehr besorgt zu sein, dass jemand die Software knacken könnte. Er nannte sie immer «Pre-Release» und ich half ihm dabei, sie zum Release vorzubereiten“.

In der Rückschau verstand Hanyecz die Sorge Satoshis. Er sagte: „Wenn zu Beginn etwas mit dem Code passiert wäre, würden wir heute dieses Interview nicht führen“.

 

Nakamoto wollte eine Mining-Zentralisierung vermeiden

Nach Angaben von Hanyecz wusste Nakamoto um die Gefahr, dass das Mining zur Zentralisierung der Bitcoin-Inhaberschaft führen könnte. Nakamoto habe ihm gesagt: „Am liebsten wäre es mir, wenn Du nicht zu viel minst“.

Hanyecz erklärte, dass Satoshi versucht habe, die Community zu vergrößern. Er habe mehr gewerbliche Nutzungsmöglichkeiten gesucht. Nakamoto habe klar erkannt, dass Mining dazu führen würde, dass ein paar Leute reich werden würden, sagte Hanyecz.

Hanyecz wies auch darauf hin, dass Satoshi sehr darauf bedacht gewesen sei, seine Anonymität zu wahren. „Er oder sie oder wer auch immer hat mir nie etwas Persönliches mitgeteilt. Ich habe ein paar Fragen dazu gestellt, aber Nakamoto ist ihnen immer ausgewichen. Die Fragen wurden nie beantwortet“.

Abschließend erklärte Hanyecz, dass er höchsten Respekt für das Projekt habe. Gleiches gelte für das Team oder die Person Nakamotos. Er hielt es für klug, dass Nakamoto nicht an die Öffentlichkeit trat. Charisma und Ausstrahlung seien wichtig, aber für einen Entwickler und sein Projekt nur begrenzt nützlich. Am Ende zähle nur die Qualität des Programmcodes und die Idee, schloss Hanyecz.

 

Quelle: Business Insider Australia, Bild: Pixabay

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