Bitcoin Gebühren günstig wie nie zuvor

10.000 USD senden für 1 Cent: Bitcoin-Transaktionskosten sinken auf ein „unfair günstiges“ Niveau.

Die Transaktionskosten für Bitcoin (BTC) sind derzeit auf einem Rekordtief. Damit ist dies die günstigste Zeit zum Senden von Bitcoin seit beinahe 12 Monaten.

Hierüber berichtete ein Bitcoingebührendienst auf Twitter. So kostet es pro Byte nur 1 Satoshi (die kleinste Bitcoineinheit), um in den nächsten Block zu gelangen. Einfach ausgedrückt wäre eine Transaktion heute in etwa 10 Minuten oder eher abgeschlossen und das sogar bei der niedrigsten Gebühr.

Die Webseite Bitcoinist hat das Ganze getestet. Man hat dort 10.000 USD über ein Edge-Wallet versendet. Bei diesem Wallet kann man die Gebühren selbst einstellen. Ganz nach Angaben des Dienstes wurde dabei 1 Satoshi pro Byte eingestellt. Die sich ergebende Gebühr betrug nur 0,01 USD, also 1 US-Cent.

Die durchschnittliche Transaktionsgebühr für Bitcoin betrug vor einigen Tagen, nach Angaben auf Bitinfocharts.com, 1,23 USD. Das ist der niedrigste Stand seit Mai 2017.

 

Weniger Bitcoin Transaktionsaufkommen bedeutet niedrigere Gebühren

Ein Grund für die niedrigeren Gebühren ist, dass große Anbieter Transaktionen immer öfter zu Stapeln zusammenfassen. Das geschieht etwa auf Kryptowährungsbörsen. Durch dieses Zusammenfassen sinkt dann die Anzahl der Einzeltransaktionen.

Im Dezember erreichte Bitcoin seinen Höchststand von nahezu 20.000 USD. Zu dieser Zeit führte der riesige Ansturm auf die Bitcoin Blockchain auch zu Höchstpreisen für die Transaktionen. Im Durchschnitt wurden seinerzeit 55 USD pro Transaktion fällig.

Aktueller Bitcoin Kurs, Quelle https://www.kryptovergleich.org/coin/bitcoin/

Bitcoin wird schon lange für seine hohen Transaktionskosten kritisiert. Die hohen Gebühren rühren von einem Anwachsen der Zahl neuer Nutzer her, während das Bitcoin Netzwerk sich um eine angemessene Skalierung bemüht.

 

Wirkt sich SegWit schon auf Bitcoin aus?

Segregated Witness (SegWit) ist eine im August 2017 eingeführte Skalierungslösung für Bitcoin. SegWit optimiert das Blockgewicht und verringert so die Transaktionsgebühren. Das Verfahren wurde in den vergangenen Monaten von einer Reihe großer Börsen eingeführt, so etwa Bitstamp und Coinbase. Damit können die Börsen eine große Menge an Transaktionen verarbeiten und den Nutzern so Geld sparen.

Nach Angaben auf der Webseite Segwit.Party hat die Anzahl der SegWit-Transaktionen seit der Einführung des Systems stetig zugenommen. Derzeit basieren zwischen 30 % und 35 % aller Transaktionen auf SegWit.

Vielleicht hatte der CEO des Miningriesen Bitmain, Jihan Wu, seinerzeit Recht. Wu hatte vor der Einführung von SegWit getweetet, dass Transaktionen mit SegWit (aus Sicht der Miner) zu „unfair günstigen“ Gebühren führen würden.

 

Niedrigere Bitcoin Gebühren, mehr Händler?

Viele Verkäufer haben Bitcoin bisher als Zahlungsmittel abgelehnt. Grund dafür waren vor allem die Kursvolatilität und die unvorhersehbaren Transaktionsgebühren.

Wenn die Gebühren weiterhin niedrig bleiben, könnte das dazu führen, dass Bitcoin großflächiger angenommen wird. Das wäre vermutlich selbst dann der Fall, wenn der Kurs und das Transaktionsaufkommen stiegen. Im Ergebnis könnte Bitcoin damit zu einem Zahlungsmittel für tagtägliche Einkäufe werden.

Bitcoin muss seine dringendsten Probleme – die hohen Transaktionsgebühren und die langsame Ausführungsgeschwindigkeit – dauerhaft in den Griff bekommen. Wenn das gelingt, könnte das Bezahlen einer Tasse Kaffee oder einer Pizza mit Bitcoin wieder in greifbare Nähe rücken.

 

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1 Kommentar
  1. Philipp sagt

    Gestern 0.8 BTCs von Coinbase an BitGo überwiesen und dafür 4 Cent Transaktionsgebühren bezahlt. Ich war erstaunt und musste erstmal kontrollieren, ob es nicht doch Litecoin war.

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