Bitcoin Kurs bei 300.000 USD: ist das überhaupt möglich, geschweige denn realistisch?
Analysten und Experten haben einen der heikelsten Jobs der Welt. Im Bereich von Bitcoin und anderen Kryptowährungen müssen sie prognostizieren, wie sich der Markt in der Zukunft entwickelt. Falls die Prognose dann nicht eintritt, werden sie von den Investoren mit Vorwürfen überschüttet und ihre Glaubwürdigkeit leidet. Das ist natürlich auch verständlich, gerade, wenn die Anleger Geld verloren haben.
Irrtümer entstehen oft dort, wo die Begriffe „Möglichkeit“ und „Wahrscheinlichkeit“ verwechselt oder nicht klar getrennt werden. Beide Begriffe scheinen ähnlich, haben in Wahrheit aber ganz unterschiedliche Bedeutungen. Der Begriff „Möglichkeit“ deutet an, dass alles Mögliche passieren kann. Bitcoin kann „möglicherweise“ auf 2.500 USD fallen oder auf 50.000 USD steigen. Im Falle des Begriffes „Wahrscheinlichkeit“ könnte man sagen, dass Bitcoin sich in den kommenden Monaten wahrscheinlich auf 10.000 USD erholen wird. Weniger wahrscheinlich ist dagegen, dass Bitcoin auf 3.000 USD abstürzt. Beide „wahrscheinlichen“ Aussagen stützen sich auf schlüssige Daten.
Wie Sie Kryptoexperten am besten verstehen
Wenn ein Experte sagt, dass Bitcoin „möglicherweise“ auf 50.000 USD steigt, basiert das meist darauf, dass der Experte das glaubt. Es ist gut möglich, dass diese Prognose sich auf keinerlei sachliche oder relevante Daten stützt. Solche Prognosen sind daher mit ziemlicher Sicherheit falsch.
Wenn ein Fachmann aber von „Wahrscheinlichkeiten“ spricht, ist das etwas ganz anderes. Die Prognose beruht dann mit Sicherheit auf der Analyse von relevanten Informationen, Markttrends und historischen Ereignissen. Diesen Prognosen folgen Anleger mit Köpfchen und die Ergebnisse sprechen meist für sich selbst.
Sie müssen also genau hinhören, auf was ein Experte sich jeweils bezieht. Im Gegenzug sollten die Experten klarer und präziser formulieren, um so Irrtümer zu vermeiden. Für Sie als Anleger ist es wichtig, die Märkte und die Experten, die die Märkte einschätzen, zu verstehen.
Das jüngste Absacken von Bitcoin
Jetzt, da das Grundsätzliche geklärt ist, stellt sich die Frage: Was ist mit Bitcoin? Leider ist Bitcoin mal wieder in einem Tief, allerdings keinem „großen Tief“. Zu Redaktionsschluss stand Bitcoin bei 6.352 USD, was die Anleger nur wenig freuen dürfte. Die Community hatte in den letzten Tagen erwartet, dass sich die Kurse wieder erholen würden. Das bewahrheitete sich allerdings nicht.
Berichten zufolge wurde der letzte Abschwung von dem Finanzdienstleister Square ausgelöst. Square hatte sich entschlossen, seinen Antrag auf Erteilung einer Banklizenz zunächst zurückzuziehen.
Ungeachtet dessen hat der Einfluss von Square es den New Yorker Tradern ermöglicht, auf der Plattform mit Kryptowährungen zu handeln. Diesen Trend will Square fortsetzen. Ob Square wirklich das Absacken ausgelöst hat, ist nicht sicher. Allerdings ist sicher, dass der Kryptomarkt dringend auf gute Nachrichten wartet.
Quellen: Aktuelle Kurse, Reuters, Pixabay