Das Kryptowährungs-Start-up Coinbase hat ein neues Tool zur Berechnung von Gewinnen und Verlusten veröffentlicht. Dieses Tool soll den Nutzern helfen, die US-amerikanischen Steuervorschriften einzuhalten.
In einem am Dienstag veröffentlichten Blogeintrag erklärte das Unternehmen die Nutzung des Tools. So kann der Rechner einen Bericht erstellen, der die Kapitalerträge (oder Verluste) auf der Plattform darstellt. Dazu nutzt das Programm eine sogenannte „First In First Out“-Buchhaltungsmethode (FIFO).
Bei der Nutzung des Tools sind einige Einschränkungen zu beachten. So richtet sich das Programm vorrangig an Nutzer, die ausschließlich auf Coinbase gekauft und verkauft haben. Der Blogeintrag erklärte, dass sich der Rechner damit nicht für diejenigen eigne, die digitale Assets an anderen Stellen gekauft oder an Initial Coin Offerings (ICOs) teilgenommen haben.
„Das Tool bietet eine vorläufige Gewinn-/Verlustrechnung und dient der Unterstützung unserer Kunden. Die Rechnung sollte nicht als offizieller Steuerbeleg verwendet werden, bevor nicht das Ergebnis von einem Steuerberater überprüft worden ist“, warnte das Start-up zusätzlich.
Die Veröffentlichung des Rechners folgt einem vorherigen Schritt von Coinbase im Hinblick auf Steuerfragen. Im Januar hatte das Start-up seine Nutzer daran erinnert, dass in den USA Kapitalerträge versteuert werden müssen. Dazu hatte das Unternehmen sogar ein dauerhaftes Banner zum Thema auf der Webseite eingeblendet.
Die Fragen rund um Steuern und Kryptowährungen waren schon immer umstritten. Dies gilt, seit die US-Bundessteuerbehörde IRS im Jahre 2014 ihre Haltung zum Thema bekanntgemacht hatte. Damals hatte die IRS angekündigt, sie werde solche Assets eher als eine steuerpflichtige Form von Eigentum ansehen und nicht, beispielsweise, als eine Währung. Bedenken zur Unklarheit der IRS-Leitlinie haben zu Kritik aus professionellen Kreisen geführt. Dem trägt auch Coinbase Rechnung und schreibt in dem Blogeintrag: „Wir wissen, dass Steuern für Kryptowährungen kompliziert sein können“.
Das Thema hat für Coinbase noch eine zusätzliche Bedeutung. Das Unternehmen war selbst Beklagter in einem von der IRS eingeleiteten Rechtsstreit. Mit diesem Rechtsstreit wollte die IRS die Herausgabe von Informationen zu Nutzern in den USA erzwingen. Mit diesen Daten sollten eventuelle Steuerbetrüger aufgespürt werden.
Im November 2017 sprach ein US-Bezirksrichter das Urteil. Demnach musste Coinbase Informationen zu etwa 13.000 Nutzern herausgeben, die auf der Plattform zwischen 2013 und 2015 Transaktionen durchgeführt hatten.