Erste vollständig regulierte Bitcoin Börse öffnet ihre Tore: Konkurrenz für Coinbase und Binance?
Eine vollständige Regulierung vor Eröffnung einer Kryptobörse ist eine Besonderheit. Gelungen ist dies der in Liechtenstein ansässigen Kryptobörse Blocktrade.com. Das Unternehmen hat eine Zulassung der zuständigen Finanzmarktaufsicht als Mitglied der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA). Damit ist die Kryptobörse voll reguliert in die Beta-Testphase gestartet.
Forbes berichtete, dass die Regulierung des Unternehmens gemäß den Richtlinien MiFID II erfolgt sei. Auf seiner Website schrieb Blocktrade.com dazu:
„Bisher war der Kryptohandel für Finanzinstitutionen nicht zugänglich. Blocktrade.com wird der erste, voll nach MiFID II regulierte Anlaufpunkt für dieses Trading sein. Darüber hinaus ist die Plattform in der Lage, mehr als 1 Millionen Trades pro Sekunde abzuwickeln und diese Leistung verbessert sich täglich weiter.“
Luka Gubo ist der CEO von Blocktrade.com. Gubo fügte hinzu:
„Das ist die ideale Möglichkeit für Regulierer in ganz Europa, Kryptowährungen als eine neue Asset-Klasse anzuerkennen und ein regulatorisches Rahmenwerk aufzustellen.“
Nur wenige Coins am Anfang für den Handel verfügbar
Zu Beginn will man auf Blocktrade.com Handelspaare aus Bitcoin, Ethereum, Litecoin, Bitcoin Cash und Ripple XRP anbieten. Gegen Ende des Jahres sollen Crypto Traded Indices, Wertpapier-Token und tokenisierte Assets hinzukommen. Es ist davon auszugehen, dass die Börse ihren vollen Betrieb im September aufnimmt. Im Moment können sich Interessenten dort nur registrieren.
Viele institutionelle Investoren halten unregulierte Kryptobörsen, von denen es über 170 gibt, für riskant. Das liegt vor allem an der mangelnden Transparenz. Luka Guba geht jedoch davon aus, dass Fondsmanager nach wie vor ein großes Interesse an Investitionen in Kryptowährungen haben. So sagte er:
„Wenn ein institutioneller Investor in Kryptowährungen investieren möchte, hat er derzeit ein Problem. Wohin soll er die Kauforder schicken? Auch gibt es im Bereich der Kryptowährungen viele spekulative Bewertungen und es gibt im Moment keinen Weg, um die Volatilität zu verringern. Eine ordnungsgemäße Regulierung ist die einzige Möglichkeit, um dieses Risiko abzumildern.“
Weiter erklärte er, dass die Volatilität etwas sinken werde, wenn mehr und mehr Institutionen auf die Kryptomärkte kommen. Gerade die Volatilität sei es, die klassische Investoren abschrecke. Er gehe zudem davon aus, dass eines Tages auch Initial Coin Offerings (ICOs) auf der Kryptobörse gehandelt würden. Das werde der Fall sein, wenn die entsprechende Technologie verfügbar sei. Zudem müsse man dazu die Initial Coin Offerings (ICOs) noch regulieren.
Gubo erklärte auch die Sicht der Aktienbörsen auf die neuen Kryptobörsen. Dazu führte er aus: „Sie betrachten die anderen neuen Kryptobörsen als Konkurrenz. Sie verstoßen gegen Gesetze und haben einen großen, unfairen Vorteil, denn sie müssen keine Regeln befolgen.“
Es ist davon auszugehen, dass die Zulassung weiterer, regulierter Kryptobörsen positive Auswirkungen auf die Branche und den Kurs der Kryptowährungen haben wird. Gleiches gilt für Zulassungen von börsengehandelten Fonds (ETFs) auf Bitcoin Basis.
Quellen: Blocktrade.com, Forbes, Pixabay