Ethereum: Auswirkungen der Werbeverbote von Facebook und Google
Die Auswirkungen der Werbeverbote für Kryptowährungen und der ICO-Regulierungen auf Ethereum.
Frühere Talfahrten hat Ethereum immer gut überstanden. In den letzten Tagen hatte die Kryptowährung allerdings einige erhebliche Einbrüche zu verzeichnen. Wenn die Kryptomärkte mal wieder einen der monatlichen Crashs erleben, überstehen das einige digitale Assets besser als andere. Wie immer gibt Bitcoin die Richtung der Kurse vor. Mit einem Absacken um 14 % ist der Ausblick für die anderen Kryptowährungen daher nicht besonders gut.
Ethereum ist es dieses Mal eher schlecht ergangen. So musste die Kryptowährung ein stärkeres und schnelleres Absacken als üblich hinnehmen. Das könnte an den Werbeverboten für ICOs und Kryptowährungen liegen, die Facebook und Google verhängt haben. ETH ist zudem die zweite Kryptowährung hinter Bitcoin. Wenn Anleger also Panikverkäufe von Altcoins tätigen, ist Ethereum davon direkt betroffen.
Ethereum ist im letzten Jahr als Plattform für eine große Anzahl von ICOs genutzt worden. Wenn diesen ICOs eine intensive Regulierung droht, beeinträchtigt das auch Ethereum. Auch die Sperrung von Werbeplattformen, auf der Start-ups ihre Blockchains bewerben wollen, ist für Ethereum indirekt nachteilig. Derzeit werden ICOs von Regulierern in aller Welt genau untersucht, hauptsächlich im Hinblick auf die Art der Mittelbeschaffung.
Um Anleger vor Betrug und unlauteren Machenschaften zu schützen, gehen Regierungen hart gegen unregulierte ICO-Werbung und -Marketing vor. Unternehmen aus den Bereichen der sozialen Medien und Internet sind dem gefolgt, obwohl ihre Gründe dafür umstritten sind.
So hat etwa Google bis vor kurzem noch die Nutzung von sogenannten „Rogue-Ads“ gestattet. Das sind Werbeanzeigen, die die Ausführung von Mining-Malware erlaubten. Auch ermöglichte Google das Funktionieren von Phishing-Webseiten auf seiner Plattform. Andererseits hat man dort jetzt entschieden, alle Werbung mit Bezug zu Kryptowährungen zu verbieten. Facebook wiederum beherbergt immer noch aktive Konten von arglistigen Nutzern, die Klickfang betreiben und betrügerischen Aktivitäten nachgehen. Dennoch soll bei Facebook Werbung für ICOs schon vor einigen Monaten verboten worden sein. Es wird zudem vermutet, dass Twitter dem Vorbild von Google und Facebook folgen könnte. Auch dort können immer noch falsche Konten eröffnet werden.
ETH ist auf seinem niedrigsten Stand seit Anfang Dezember. Seinerzeit katapultierte eine große Kursrallye den Preis innerhalb von nur wenigen Tagen von 475 USD auf 850 USD. ETH wird derzeit für 585 USD gehandelt und hat über die letzten 24 Stunden stetig 16 % verloren. Damit hat es einen Wochenverlust von 20 % und einen Monatsverlust von 37 % erlitten.
Wenn sich dieser Trend fortsetzt, wird der Kurs sehr wahrscheinlich auf das Niveau von Ende November zurückkehren, sich also bei ungefähr 450 USD einpendeln. Wenn man an den März 2017 denkt, in dem Ethereum für unter 40 USD gehandelt wurde, kann man verstehen, warum Investoren hoffen, dass ETH sich diesem Kurs bloß nicht annähert.