Gold Preis erreicht 7 Jahres-Hoch, ist Bitcoin als Nächstes dran?
Immer mehr Investoren sehen die Gefahr einer Inflation der Fiatwährungen und investieren daher in Gold. Es stellt sich die Frage, ob Bitcoin (BTC) als „digitales Gold“ als Nächstes ihr Interesse weckt.
Sowohl Gold als auch Silber sorgten am Wochenende für Schlagzeilen. Beide beendeten den Handelstag am Freitag mit einer für Anleger positiven Note und wurden an vier aufeinander folgenden Tagen höher gehandelt. Beide Edelmetalle legten auch im frühen Montagshandel kräftig zu, wobei Silber mit einem Plus von mehr als 4 % herausragte.
Nach dem steilen Anstieg in den letzten Wochen nähert sich Gold nun seinem Höchststand von knapp über 1.900 USD aus dem Jahr 2011.
Der „reiche Papa“ kauft Bitcoin
Die großen Bewegungen wurden von vielen Anlegern bemerkt. Robert Kiyosaki, der Autor von „Rich Dad, Poor Dad“ twitterte, dass er „mehr Gold, Silber, Bitcoin gekauft“ habe. Grund sei, dass er eine neue Rettungsaktion in Höhe von Billionen von US-Dollar erwarte. Zudem sieht er Bitcoin in drei Jahren bei 75.000 USD.
Bloomberg schrieb:
Gelddrucken durch Zentralbanken und riesige staatliche Konjunkturpakete lassen das Interesse an einem der ältesten Vermögensspeicher wieder aufleben.
Im Jahr 2008 war das weitgehend erfolglos. Dieses Mal jedoch wetten Anleger wie Paul Singer, David Einhorn, Crispin Odey sowie die Vermögensverwalter Blackrock Inc. und Newton Investment Management darauf, dass es diesmal anders laufen wird.
Ehemaliger Chefökonom sieht schwarze Wolken am Horizont
In einem weiteren Artikel dazu nahm Kenneth Rogoff, Professor in Harvard und ehemaliger Chefökonom des Internationalen Währungsfonds, Stellung. Er schrieb, dass „die globale Natur [dieser Krise] sicherlich anders ist und die Geschwindigkeit dies unterstreicht.“
Dem Professor zufolge traf es 2008 die reichen Länder und nicht die Schwellenländer. Zudem sei auch die politische Reaktion dieses Mal eine andere.
Was die Inflation betrifft, betonte Rogoff, dass „wir nicht wissen, wo wir herauskommen werden“. Seiner Meinung nach werden wir auf absehbare Zeit eine Deflation haben. Doch während der Markt im Wesentlichen keine Chance sieht, jemals wieder eine Inflation zu erleben, ist der Professor der Meinung, dass „das sehr falsch ist“. Er gab jedoch nicht an, wann und wie stark die Inflation zunehmen könnte.
Bitcoin als „digitales Gold“
Für Investoren in „digitales Gold“ hat sich bisher nicht viel bewegt. Das extreme Gelddrucken der Zentralbanken – angeführt von der US-Notenbank (Fed) – hat Bitcoin bisher nicht über einen großen Widerstandsbereich um 8.800 USD hinausgetrieben. Das gilt, obwohl die Performance von Bitcoin im bisherigen Jahresverlauf immer noch vor der von Gold liegt.
Darüber hinaus sind die Fundamentaldaten, die den Anstieg von Gold in diesem Jahr unterstützt haben, auch für Bitcoin vorhanden. Dabei steht eine streng begrenzte Menge Bitcoin einer im Wesentlichen unbegrenzten Menge an Fiatgeld der Zentralbanken gegenüber.
Auch das Inflationsargument für Bitcoin ist ein Argument, das bis weit in die Kreise der Mainstream-Investoren hinein gehört wird. So bestätigte beispielsweise die Handelslegende Paul Tudor Jones Anfang Mai, dass er Hunderte von Millionen US-Dollar für Bitcoin bereitgestellt hat.
Jerry Braakman, Chief Investment Officer von First American Trust erklärte gegenüber Bloomberg:
Wenn die Inflation in Gang kommt, dann würden die Leute auf Dinge achten, die eine Wertspeicherfunktion haben, und Bitcoin hat einen Teil dieser Funktionalität. Das Problem mit diesem Argument ist nun, woher die Inflation kommen wird. Es gibt keine Nachfrage und keinen Kostendruck, um die Inflation in die Höhe zu treiben, also wie wollen Sie die Inflation in diesem Umfeld erreichen?
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