Haben EOS und Cardano eine Chance Ethereum zu überholen?
EOS und Cardano haben einige erwähnenswerte Ankündigungen gemacht. Diese betreffen die weitere Entwicklung ihrer Plattformen. Viele in der Kryptowährungs-Community haben Cardano und EOS genau im Auge. Manche halten sie auch für „schlafende Giganten“. Dennoch habe viele Anleger Schwierigkeiten, die zugrunde liegenden Plattformen zu verstehen. Hier soll daher ein Überblick dazu gegeben werden.
Was sind die Besonderheiten von EOS?
EOS bietet eine Blockchain Architektur, die eine horizontale und vertikale Skalierung ermöglichen soll. Horizontale Skalierung ist ein Prozess, durch den Computer in ein Computernetzwerk eingebunden werden, um dessen Rechenleistung zu erhöhen. Eine vertikale Skalierung zielt demgegenüber darauf ab, die Rechenleistung eines Softwaresystems zu erhöhen. Dies geschieht durch die Aufrüstung der Hardware eines Gerätes. Vereinfacht kann man sich die vertikale Skalierung wie den Einbau eines stärkeren Motors in ein Auto vorstellen.
Im Falle von EOS kann sowohl horizontal als auch vertikal skaliert werden. Das soll über die Schaffung einer „betriebssystemähnlichen“ Infrastruktur erfolgen. Diese soll es Entwicklern ermöglichen, darauf Applikationen zu entwickeln.
Zusätzlich übernimmt das EOS-Netzwerk die Key-Verwaltung und die Authentifizierung. Damit können sich die Entwickler auf die Erstellung der eigentlichen Apps konzentrieren. Das erleichtert den Programmierern die Arbeit. Potenziell ist damit ein dramatischer Anstieg der Anzahl der Apps möglich.
Was sind „asynchrone Kommunikation“ und „Scheduling of Applications“?
Eine weitere Funktion von EOS soll die „asynchrone Kommunikation“ werden. Diese ermöglicht es den Nutzern, sich zu benachrichtigen, wenn „die Planung es erlaubt“. So muss man sich nicht auf ein automatisiertes Taktsignal verlassen. Sogar eine Echtzeitkommunikation ist damit möglich.
Das „Scheduling“ betrifft gewöhnlich das Betriebssystem eines Computers. Während der normalen Benutzung eines Rechners verwaltet das Betriebssystem die verschiedenen Aufgaben und weist Rechenleistung und Speicher zu. Im Falle von EOS soll die Verwaltung durch eine Vielzahl oder sogar ganze Cluster von CPUs erfolgen.
Durch diese Funktionen, so das EOS-Team, soll die EOS-Plattform in der Lage sein, „Millionen von Transaktionen pro Sekunde“ auszuführen. Damit würden die Skalierungsprobleme der großen Kryptowährungen umgangen. Zudem wird EOS keine Transaktionsgebühren berechnen und zugleich die Nutzung von dApps ermöglichen.
Was sind die Besonderheiten von Cardano?
Cardano ist ebenfalls eine auf der Blockchain basierende Kryptowährung (ADA). Ziel des Projektes ist es, die bekannten Schwierigkeiten bisheriger Kryptowährungen mit wissenschaftlichen Methoden zu lösen. Auch hier stehen Skalierbarkeit und Sicherheit im Vordergrund.
Die von Cardano verwendete Programmiersprache ist Haskell. Dabei handelt es sich um eine rein funktionale Programmiersprache, die dem älteren Lisp ähnelt. Das könnte den Vorlieben mancher Programmierer entsprechen und dazu führen, dass mehr Apps programmiert werden.
Auch Cardano will das Problem der Skalierbarkeit lösen. Grundlage der Lösung soll ein neues und sicheres Proof-of-Stake-Protokoll sein. Dieses trägt den Namen „Ouroboros“. Damit sollen parallele Blockchains möglich werden. Es soll sogar eine Verschlüsselung erzeugt werden, die selbst mit Quantencomputern nicht gebrochen werden kann.
Ebenfalls im Visier der Entwickler ist die Interoperabilität. So wollen sie die Interaktion unter den einzelnen Kryptowährungen und mit der äußeren Finanzwelt verbessern.
Quellen: EOS Countdown, Cardano, Bild: Pixabay, CC0