Hat Bitcoin als Währung versagt?

Die Finanzratingagentur Weiss hat sich jetzt abermals über Twitter zu Bitcoin geäußert. In dem Tweet hieß es:

„Leider hat Bitcoin als Währung letztendlich versagt. Die Leute nutzen es hauptsächlich zur Spekulation. Das ist natürlich nicht der Fehler von Bitcoin.“

Das Unternehmen hatte vor einigen Monaten bereits damit begonnen, Rankings von Kryptoassets für seine Kunden herauszugeben. Schon darin spielten die Nutzbarkeit und die jeweilige Funktion der Kryptoassets eine Rolle.

Zugleich zeigte sich das Unternehmen weiterhin optimistisch im Hinblick auf die Zukunft der Kryptowährungen und sah sie als gute Ergänzung für ein Aktienportfolio. In einem Blogeintrag schrieb Tony Sagami, der Technologieexperte des Weiss-Teams:

„Die Assets mit der geringsten Korrelation zu klassischen Assetklassen – dem S&P 500, dem [US-] Dollar, internationalen Beteiligungen, Anleihen, Rohstoffen und sogar Gold – sind Kryptowährungen.“

Es gibt mehrere Gründe dafür, warum Bitcoin nicht weitläufiger als Zahlungsmittel genutzt wird. Die Volatilität des Kurses ist eine davon. Der Wert von Bitcoin hat in den vergangenen Monaten stark geschwankt. Es ist daher verständlich, wenn die Nutzer ihre Bitcoin lieber halten, als sie jetzt, zu einem relativ geringen Kurs, auszugeben. Ein anderer Grund ist, dass nur sehr wenige Verkäufer Zahlungen in Bitcoin akzeptieren. Manche tun das auch nur aus Werbegründen und lassen die Option in der Realität links liegen.

 

Altcoins versuchen die Währungsidee von Bitcoin umzusetzen

Die geringe Nutzung von Bitcoin hat dazu geführt, dass andere Altcoins ihren Schwerpunkt auf diesen Aspekt legen. So suchen sie Möglichkeiten, Zahlungen mit Kryptowährungen einfacher, günstiger und intuitiver zu machen. Dieses Bestreben beäugen Bitcoin Puristen skeptisch und betonen, dass Bitcoin vorrangig eine Wertanlage sei. Man brauche daher gar kein schnelles Netzwerk für elektronische Zahlungen, heißt es.

Die geringe Nutzung von Bitcoin ist zugleich paradox, denn die Hash Rate war in der letzten Zeit nahe an ihren Rekordhöchstmarken. Dennoch steht das Mining in keinem Zusammenhang mit der Anzahl der in der realen Welt ausgeführten Transaktionen und deren Verarbeitung im Netzwerk. Der Miningprozess an sich und die Spekulationen an den Kryptobörsen unterliegen den Prinzipien von Belohnungen und Anreizen. Damit haben sie wenig mit dem eigentlichen Ausgeben von Bitcoin zu tun. Die meisten Miner verkaufen die geminten Bitcoin für Profit und zum Decken der Kosten.

Zudem gibt es keine wirkliche Wirtschaft für Bitcoin außerhalb von Nischenbereichen. Hinzu kommt die begrenzte Bitcoin Anzahl, die eine weitläufige Anwendung in der echten Welt erschwert. Aufgrund der begrenzten Menge und der deflationären Natur unterscheidet sich Bitcoin stark von Fiatwährungen. So können die Zentralbanken bei Fiatwährungen die Geldmenge je nach der Wirtschaftslage ändern und bei Bedarf zusätzliche Liquidität zur Verfügung stellen.

Quellen: Twitter, Weiss Cryptocurrency Ratings, Pixabay

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