Illegales Bitcoin Mining beim Australischen Wetterdienst

Kryptowährungsmining in der Zentrale des australischen Wetterdienstes aufgedeckt.

Ende Februar wurde beim australischen Wetterdienst eine polizeiliche Durchsuchung durchgeführt. Im Rahmen dessen wurde aufgedeckt, dass Mitarbeiter des Wetterdienstes vermutlich Arbeitscomputer zum Minen von Kryptowährungen, unter anderem Bitcoin, verwendet hatten. Der Vorfall wurde bekannt, als die australische Bundespolizei in der Zentrale des Dienstes in Melbourne eine Razzia durchführte.

Nach einem Bericht von ABC News wurden zwei beim Wetterdienst angestellte Personen von der australischen Bundespolizei (AFP) zur Befragung festgehalten. Grund dessen war der Vorwurf, sie hätten Kryptowährungen gemint. Chris Berg vom  Blockchain Innovation Hub der australischen Universität RMIT erklärte:

„Eine Möglichkeit ist, dass sie versucht haben könnten, einen Teil der Ausstattung des Wetterdienstes zu nutzen. Der Wetterdienst hat einige sehr schnelle Computer. Eine andere Möglichkeit ist, dass sie versucht haben könnten, die Stromkosten auf den Wetterdienst abzuwälzen. Mining erfordert sehr viel Elektrizität und die wollten sie vermutlich nicht selbst bezahlen“.

Es gibt keine Rechtsvorschrift, die untersagt, Computer für Miningzwecke zu nutzen. Trotzdem könnte der Versuch, staatliche Mittel unerlaubt zu verwenden, ausreichen, um die Täter in Schwierigkeiten zu bringen. Immerhin hätten die Steuerzahler die Elektrizitätskosten für das Mining tragen müssen.

Das Mining von Kryptowährungen hat sich ungefähr in den vergangenen fünf Jahren bei vielen Leuten zu einem relativ beliebten Weg entwickelt, um mit alten oder neuen Computern Geld zu verdienen. So sind zum Beispiel einige der reichsten Person im Bitcoinbereich diejenigen, die sich seinerzeit dazu entschlossen hatten, mit ihren Laptops ein paar Bitcoin als Hobby zu minen. Heute ist das allerdings nicht mehr möglich. Üblicherweise hört man von großen Computeransammlungen, die einzig und allein zum Schürfen von Kryptowährungen dienen.

Durch das Mining wird heute sogar der Konsumentenhardwaremarkt beeinträchtigt. Derzeit sind weltweit etwa die Grafikkarten knapp, weil diese als Computerkomponenten für das Mining unverzichtbar sind. Das führt dazu, dass die Preise höher sind als jemals zuvor, manchmal sogar um das Drei- bis Vierfache.

In der Vergangenheit gab es mehrere Fälle, in denen Mitarbeiter oder Studenten versucht haben, Profit aus der ihnen zur Verfügung stehenden Computerhardware oder ihrem Wissen zu schlagen. Im Februar 2014 wurde gemeldet, dass ein Student der Harvard Universität einen Supercomputer mit 14.000 Kernen auf dem Campus zweckentfremdet hatte. Dies tat er, um Dogecoin zu minen, das damals noch eine relativ neue Kryptowährung war. Nach dem Vorfall wurde eine E-Mail an die Fakultät und andere Studenten versendet. Darin erklärte der stellvertretende Dekan für Informatik der Universität, dass die betreffende Person dauerhaft für den Computerzugriff gesperrt worden sei.

Ein anderer Fall, der erst kürzlich am 28. Februar veröffentlicht wurde, hängt mit russischen Atomwissenschaftlern zusammen. Diese hatten einen Plan zum Minen von Bitcoin ausgeheckt. Dazu wollten sie einen der stärksten Computer des Landes im Russischen Föderalen Kernforschungszentrum in Sarow verwenden.

Zu bedenken ist, dass das Mining von Kryptowährung nicht immer nur von der bloßen Rechenleistung der CPU abhängig ist. Es ist daher um so erstaunlicher, dass einige Personen bereit sind, ihren Zugriff auf so begehrte Maschinen zu missbrauchen. Derselbe Profit könnte auch einfach durch das Zusammenschrauben von bloßer Konsumentenhardware im eigenen Zuhause erzielt werden. Trotzdem dürfte der Trend sobald kaum abebben, gerade jetzt, wo Bitcoin den Massenmarkt erreicht. Denn mehr und mehr Leute erliegen dem falschen Glauben, dass man im Kryptobereich Geld ganz einfach durch Betrug verdienen könne. Doch gilt auch für diese Personen die Investmentweisheit, dass es im Leben keinen grenzenlosen Profit ohne Risiko gibt.

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