Iran will Bitcoin, Ripple XRP, Ethereum und andere Kryptowährungen legalisieren

Anfang des Jahres 2018 hatte die iranische Zentralbank Kryptowährungen im Land verboten. Zugleich wurden Kryptobörsen zensiert. Jetzt scheint sich der Iran anzuschicken, insoweit eine Kehrtwende einzuleiten.

Vor ein paar Tagen hatte ich bereits hier im Blog von dem aktuellen Rekordtief des iranischen Rial berichtet. Jetzt scheint es weitere Entwicklungen zu geben. Davon berichtete eine lokale Nachrichtenwebsite. Kernpunkt des Berichtes ist, dass das iranische Parlament, das auch Majlis genannt wird, eine Arbeitsgruppe mit Kryptobezug eingerichtet haben soll.

180-Grad Kehrtwende eingeleitet

Der Leiter des obersten Cyberspace-Rates, Abolhassan Firouzabadi, sagte dazu:

„Eine endgültige Entscheidung ist noch nicht getroffen. Dennoch untersucht eine Arbeitsgruppe der Majlis-Sozialkommission die Einrichtung von Internetbörsen für Kryptowährungen. Ebenfalls untersucht die Arbeitsgruppe das Mining von Kryptowährungen und die Frage, welche Kryptowährungen man für legal erklärt.“

Im Hinblick auf das Mining geht es vermutlich eher um ein Mining durch Unternehmen oder Bürger, nicht unbedingt um ein Staatsmining. Allerdings ist dies zum jetzigen Zeitpunkt nicht ganz klar.

Klar ist jedoch, dass Kryptowährungen im Moment im Iran ganz oben auf der Tagesordnung stehen. Das schließt den Präsidenten mit ein.

So soll Firouzabadi am letzten Samstag an einem Treffen teilgenommen haben, dessen Vorsitz der iranische Präsident Hassan Rouhani führte. Dabei ging es darum, die Rolle der „Kryptowährungen in der nationalen Wirtschaft“ des Iran zu erörtern. Behandelt wurden dabei auch Pläne des Iran, ein staatseigenes Token mit Öldeckung herauszugeben. Ein solches Token könnte dem „Petro“ aus Venezuela ähnlich sein. Ebenfalls besprachen die Teilnehmer die Nutzung „ausländischer Kryptowährungen“. Damit dürften vor allem Bitcoin und Ethereum gemeint gewesen sein, die auf einem weltweiten Netzwerk basieren.

Kryptowährungen als möglicher Weg Sanktionen zu umgehen

Weitere Details sind nicht bekannt. In jedem Fall sollen in diesem Monat die US-Sanktionen gegen den Iran wieder aufgenommen werden. Durch diese Sanktionen könnte der Iran Probleme haben, internationale Zahlungen vorzunehmen. Da kämen Kryptowährungen gerade recht, denn diese könnten sich als Umgehungslösung erweisen.

Die Erwähnung des Mining ist ebenfalls interessant. Auch wenn dies zunächst wenig wahrscheinlich erscheint, könnte die Regierung selbst Bitcoin oder Ethereum minen und so Werte schaffen. Es stellt sich nur die Frage, ob ihr genügend ASICS oder Grafikprozessoren (GPUs) zur Verfügung stehen.

Die Idee, Kryptowährungen als Gegenmaßnahme zu Sanktionen zu nutzen, wurde hier im Blog schon mehrfach erörtert. Da Kryptowährungen ihr eigenes, weltweites Netzwerk haben, benötigen sie keine Banken oder Mittelsmänner. Iran könnte also mit Kryptowährungen Güter oder Dienste bezahlen. Damit käme das Land der ursprünglichen Idee der „Cypherpunks“ sogar näher als manch anderer. Niemand geringerer als Satoshi, der Erfinder von Bitcoin, suchte ja eine Möglichkeit, die Macht der Banken zu brechen.

In jedem Fall zu bedenken ist aber, dass zumindest Güter nicht nur bezahlt, sondern auch geliefert werden müssen. Lieferungen müssen aber nach wie vor in der realen Welt stattfinden. Das wissen auch die USA und haben vorsorglich jedem, der den Sanktionen gegen Iran zuwiderhandelt, ebenfalls mit Sanktionen gedroht.

Quellen: Mehrnews.com, Financial Tribune, Pixabay

Bitte bewerten Sie diesen Artikel
[Gesamt: 0 Durchschnitt: 0]

Kommentar schreiben

Deine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.

fourteen + 17 =