Ist Hashgraph die Zukunft von Blockchain?

Die Zukunft der Distributed Ledger Technologie: Hashgraph startet seine Hedera-Plattform.

Mitte März hielt das Unternehmen Swirlds eine Veranstaltung ab, die sein Hashgraph System zum Thema hatte. Davor war unbekannt, wie Swirlds seinen patentierten Hashgraph zukünftig nutzen würde. Im Rahmen der Veranstaltung hat das Unternehmen nun Klarheit geschaffen.

Swirlds wird ein neues Unternehmen mit Namen „Hedera Hashgraph Platform“ gründen. Dieses Unternehmen wird sich einzig damit befassen, mittels des Hashgraph Algorithmus einen Distributed Ledger zu erstellen. Zudem soll eine plattformeigene Kryptowährung herausgegeben werden.

Was ist Hashgraph?

„Hashgraph“ ist nach eigenen Angaben des Unternehmens der nächste Schritt in der Blockchain Technologie. Ähnlich wie derzeitige Blockchains basiert er auf der Distributed Ledger Technologie. Hashgraph kann daher für viele heutige Blockchain-Projekte genutzt werden.

Der Unterschied zu herkömmlichen Blockchains soll darin bestehen, dass Hashgraph sicherer ist. Es soll zudem skalierbarer und gleichmäßiger verteilt als jede existierende Blockchain sein.

Die Gründer von Hashgraph sind der Meinung, dass der PoW-Konsensmechanismus, wie ihn Bitcoin und andere Blockchains derzeit verwenden, einen Mangel habe. Dieser Mangel sei die Ineffizienz. Hashgraph soll eine Lösung bieten und operiert mit einem selbst gestalteten Abstimmungsalgorithmus. Zusätzlich wird das sogenannte „Gossip about Gossip“-Protokoll (deutsch etwa „Klatsch über Klatsch“-Protokoll) verwendet. Durch die Kombination dieser beiden Mechanismen soll es möglich sein, einen Konsens extrem schnell, sicher und mit gleichmäßiger Verteilung zu erreichen.

Nach Angaben der Gründer kann Hashgraph so Hunderttausende von Transaktionen pro Sekunde ausführen. Das schafft derzeit keine Blockchain und nicht einmal das Visa-System. In einem kürzlich durchgeführten Testlauf wurden rund 50.000 Transaktionen pro Sekunde mit nur 30 weltweit verteilten Computern erreicht.

Diese notwendige Sicherheit wird über das asynchrone Protokoll „Byzantine Fault Toleranz“ erreicht. Nach Angaben des Swirlds-CEOs, Mance Harmon, ist das Protokoll der neue Goldstandard im Sicherheitsbereich.

 

Die Einführung der „Hedera Hashgraph Platform“

Die „Hedera Hashgraph Platform“ basiert auf der beschriebenen Hashgraph-Technologie.

Die auf der Plattform angebotenen Dienste entsprechen denen anderer Blockchain Plattformen. Dennoch soll es einen bedeutenden Unterschied geben. Dieser besteht in der unglaublichen Abwicklungsgeschwindigkeit, die der Hashgraph-Algorithmus verspricht.

Zu den Diensten gehören eine Kryptowährung, die Mikrotransaktionen ermöglicht, Mikrolagerung auf einem Distributed Ledger und Smart Contracts.

 

Überwachung und Möglichkeiten zur Beachtung regulatorischer Vorgaben

Auch wenn die „Hedera Hashgraph Platform“ dezentralisiert ist, wird die Überwachung zentral erfolgen. Die Überwachung übernimmt das „Hedera Hashgraph Council“, ein Gremium aus 39 Mitgliedern. Die Mitglieder des Gremiums müssen noch bestimmt werden.

Anders als bei den meisten Blockchain Projekten ist der Hashgraph-Algorithmus von dem Unternehmen Swirlds patentiert worden. Als Lizenzgebühr erhält Swirlds 10 % des Ertrages der Plattform.

Die Plattform wird zudem die Möglichkeit bieten, Anti-Geldwäsche- und Kundenlegitimierungsverfahren zu nutzen.

 

Hashgraph Partnerschaften

Das Unternehmen MZ hat angekündigt, dass es Applikationen für die Hedera-Plattform entwickeln werde. MZ ist ein milliardenschweres Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von Computerspielen, wie das bekannte „Game of War“, konzentriert.

Ebenfalls mit an Bord ist die kryptowährungsorientierte App Mingo. Dort will man einen Dienst anbieten, der alle Messenger der sozialen Medien in einer hochsicheren Anwendung vereint.

 

Zu große Versprechungen oder zu viel Leistung?

Das Hashgraph-Team ist offensichtlich sehr gut darin, den Hype um seine Plattform zu schüren. Man verweist auf die unglaubliche Geschwindigkeit und nennt sich selbst „die nächste Generation der Blockchain“ oder sogar „Blockchain Killer“. Damit ist das Team aber bei weitem nicht das erste, das hohe Erwartungen weckt. IOTA, Nano, Circle und Byteball haben alle Ähnliches behauptet.

Die Hedera Hashgraph Platform ist in jedem Falle vielversprechend, aber es liegt noch ein langer Weg vor ihr. Die Realität in der Blockchain- und Kryptowährungsbranche zeigt immer wieder, dass es mehr als überlegener Technologie bedarf, um Marktführer zu werden.

Dennoch zeigen die jüngsten Ergebnisse das unglaubliche Potenzial der Hedera-Plattform. Die meisten Anleger werden vermutlich keine Coins der Hashgraph-Kryptowährung erhalten. Sie werden daher warten müssen, bis die Plattform fertig erstellt ist und ihren Dienst aufnimmt.

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