Krypto Börsen mit Community Fokus und eigenen Tokens im Aufwind

Börsen mit Community-Schwerpunkt und eigenen Tokens im Aufwind

„Community“ ist ein Begriff, der für Projekte im Bereich der Kryptowährungen gerne verwendet wird. Was aber soll damit eigentlich genau ausgedrückt werden, außer dem Wunsch nach einer starken Nutzerbasis? Für Börsen bedeutet die Nutzung eines Community-Modells, dass die Kunden hinsichtlich neuer Tokens befragt werden, dass Mitwirkung belohnt und ein System zum Teilen der Erträge eingeführt wird. Binance und KuCoin sind zwei Plattformen, die dieses Modell mit Erfolg umgesetzt haben.

Von kleinen Anfängen zu milliardenschweren Unicorns

Start-up-Unternehmen, die mit über 1 Milliarde USD bewertet sind, werden im englischen Sprachraum „Unicorns“ (deutsch: Einhörner) genannt. Das ist sehr treffend, denn sie sind fast genauso selten wie ihre sagenhaften Namensgeber. Uber, Airbnb und Xiaomi sind nach diesem Verständnis „Einhörner“. 2017 kam ein weiteres dazu, auch wenn der durchschnittliche Bürger vermutlich noch nie davon gehört hat – die Kryptobörse „Binance“. Ein kürzlich erschienener Artikel behauptet sogar, dass Binance das am schnellsten profitable „Einhorn“ der Geschichte sein könnte. Es dauerte nur 143 Tage, bis Binance einen Platz unter den besten drei erreicht hatte. Seitdem hat Binance seine Stellung weiter gefestigt und belegt regelmäßig den ersten Platz im Hinblick auf das Handelsvolumen. So wurden dort beispielsweise in den letzten 24 Stunden 5,5 Milliarden USD gehandelt.

Die Zahlen allein erzählen jedoch nicht die ganze Erfolgsgeschichte von Binance. Vielmehr floriert Binance, wie auch KuCoin, dank seines Geschäftsmodells, das eher auf Zuhören als auf Diktieren setzt. Herkömmliche Modelle, wie die von Bitfinex, Bittrex und Poloniex, ermöglichen es Börsen, neue Coins und Tokens nach Belieben herauszubringen. Man achtet damit nur wenig darauf, was die Community will. Es gibt natürlich Gründe, warum es vernünftig sein kann, nicht jedes Mal nachzufragen oder eine Vorankündigung für jedes neue Coin zu machen. Trotzdem gibt es aber auch Fälle, in denen das Erkunden der Nutzermeinungen von Vorteil ist.

 

Das Durchbrechen der Mauer des Schweigens

Bis zum Sommer 2017 war Bittrex die bevorzugte Börse vieler Altcoin Händler. Diese Beliebtheit hatte aber ihren Preis, denn die Supportkanäle der Plattform waren durchgängig voll von Entwicklern und Fans, die ihr Coin gelistet sehen wollten. Am Ende schien es so, als wolle Bittrex nicht mehr für Altcoins und Tokens verantwortlich sein. Seit Bitcoin Gold hat man dort nur Platz für Enigma und UnikoinGold geschaffen. Binance hat die Chance genutzt und füllt die entstandene Lücke, indem man die Community jeden Monat über Neuzugänge zur Seite abstimmen lässt.

Anstelle eine Mauer des Schweigens zu errichten, ist diese neue Börsengeneration, der auch Gate.io und Cobinhood angehören, offenbar zum Zuhören bereit. Schlechter Kundenservice und der Unwillen, Kundenfeedback ernst zu nehmen, sind zwei immer wiederkehrende Beschwerden von Börsennutzern. Twitter-Trader generieren über Empfehlungslinks auf Börsen wie Binance und KuCoin ein passives Einkommen, daher liegt es im Interesse dieser Plattformen, ihren Nutzern die bestmögliche Nutzungserfahrung zu bieten und immer wieder neue Anreize zu schaffen. Diese Anreize können dabei aus reduzierten Tradinggebühren bestehen und sogar bis zu einem Anteil an den Plattformgewinnen reichen.

Alle Dinge werden Tokens

In einer Zeit, in der es für alles einen Token gibt, war es unausweichlich, dass Börsen für Kryptowährungen ihre eigenen Tokens herausgeben. Binance und KuCoin waren damit erfolgreich, weil es eine echte Anwendungsmöglichkeit für ihre Tokens gibt und weil sie einen zusätzlichen Wert bieten. Das BNB-Token etwa konnte 2017 einen erstaunlichen Anstieg von 8.000 % verzeichnen und wird derzeit für über 9 USD gehandelt. KuCoin Shares, die einen ähnlichen Höhenflug hatten, brachten den Inhabern eine Dividende in Form einer halbierten Plattformgebühr.

Viele Tokens, die über ICOs herausgegeben werden, folgen diesem Ablauf: Erst EtherDelta, dann KuCoin und danach Binance. Jede neue Börse bringt Liquidität und einen entsprechenden Preisanstieg mit sich. Auf einem Kryptomarkt, auf dem Start-ups wie Cardano einen Milliardenwert erreichen können, ohne überhaupt ein MVP herauszugeben, ist Binance eine Seltenheit. Ein echtes „Einhorn“, das Profite erwirtschaftet und dessen Wert auf der derzeitigen Performance beruht – und nicht auf einem bloßen Versprechen für die Zukunft.

Der CEO Zhao Changpeng hat bewiesen, dass er keine Angst davor hat, die etablierten Mitspieler wie Coinbase herauszufordern und echte Alternativen anzubieten. Ein BNB-Coin-Burn über 100 Millionen USD steht zukünftig an und wird den Wert der verbleibenden Tokens weiter stärken. Binance plant zudem, zusätzliche Möglichkeiten, wie Margin-Trading, zu eröffnen und will im vierten Jahr ein dezentralisiertes Hybridmodell einführen Der Bitfinex-Ableger Ethfinex nutzt ebenfalls eine Hybridlösung und beweist damit, dass es mehr als nur einen Weg gibt, eine Börse zu organisieren.

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