Kryptobörsen verlangen bis zu 1 Million USD für ICO Listing

Kryptobörsen verlangen zwischen 50.000 USD und 1 Millionen USD für die Listung von Initial Coin Offerings (ICOs) auf ihren Plattformen. Das berichtete das Nachrichtenunternehmen Business Insider unter Berufung auf unbenannte Branchenquellen. Wie zu erwarten war, wollten viele von denjenigen, mit denen Business Insider sprach, keine Namen der jeweiligen Börse nennen.

Börsen haben auf den Kryptomärkten großen Einfluss. Ein Listing eines ICOs auf einer der bekannteren Börsen kann für neue Projekte den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg bedeuten. In den Augen vieler spiegelt sich darin das große Machtgefälle zwischen den Börsen und Kryptoprojekten. Michael Jackson, ein Partner im Risikokapitalunternehmen Mangrove Capital Partners, erklärte dazu:

„Grundsätzlich gibt es viele Leute, die ihre Coins listen lassen möchten. Die Börsen sind da, wo die Liquidität ist, also das Geld. Darin liegt im Moment einfach die Macht“.

Für Start-up-Unternehmen sind ICOs eine schnellere und potenziell lukrativere Alternative zu herkömmlichen Wachstumsmethoden, wie etwa der Aufnahme von Risikokapital oder ein Börsengang. Für Investoren bedeuten die Tokens einen Zugang zu brandaktuellen Innovationen. Dazu können sie schnell und einfach ihren Anteil an einem Projekt handeln. Das ist herkömmlicherweise bei Investitionen in einem frühen Stadium nicht möglich.

Das Problem besteht darin, an diese Liquidität zu gelangen. Dazu müssen Unternehmen, die Token herausgeben, mindestens an einer der Kryptowährungsbörsen gelistet sein. Wie am Aktienmarkt bieten diese – überall auf der Welt verstreuten – Online-Börsen einen Anlaufpunkt zum Handel von Tokens.

Hierzu äußerte sich auch Oliver Bussmann. Bussmann hat eine Anzahl von hochkarätigen Kryptowährungsprojekten, wie Ripple und IOTA, beraten. Zugleich ist er der Präsident der Schweizer „Crypto Valley Association (CVA)“. Die CVA ist eine öffentlich-private Partnerschaft zur Förderung der Region Zug als Knotenpunkt für Kryptowährungsunternehmen. Früher war Bussmann Chief Investment Officer (CIO) der Schweizer Großbank UBS und führt jetzt seine eigene Schweizer Fintech-Beratungsfirma. Bussmann erklärte gegenüber Business Insider:

„Wenn man einen ICO vorbereitet, muss man sich für eine Listung vorbereiten. Es ist wichtig, den Zugang zu Liquidität zu erhalten. Je größer die Börse ist, desto mehr Aufwand muss dafür betrieben werden und desto mehr kostet es, gelistet zu werden“.

Danach gefragt, wie hoch die Kosten für die Listung an einer Börse seien, antwortete er: „Die Untergrenze sind 50.000 USD und das kann bis zu 1 Million USD gehen – so habe ich gehört. Das hängt von der Größe der Börse ab“.

Andere Branchenquellen bestätigen diesen Preisrahmen. So etwa Michael Jackson von Mangrove: „Ich habe ein bestimmtes Projekt betreut – ich kann ihnen natürlich nicht sagen, welches genau. Dabei ging es um ein Token an verschiedenen Börsen und die genannten Zahlen waren der ungefähre Rahmen“.

Auch der CEO eines anderen Unternehmens, das einen ICO plant, erklärte gegenüber Business Insider, dass eine der erstklassigen Börsen für die Listung ihrer Coin 1 Million USD verlangt hätte. Das Unternehmen lehnte, wie erwartet, die Nennung seines Namens oder des Namens der Börse ab. Ebenso wollte man nicht öffentlich über die Angelegenheit sprechen, da der gesamte Prozess zur Zeit einer Geheimhaltungsvereinbarung unterliegt.

Nicht alle Börsen sind gleich, daher ist der Preisrahmen so breit gefächert. Das 24-Stunden-Handelsvolumen von Binance – die derzeit zweitgrößte Börse der Welt – beträgt nach heutigem Stand 1,7 Milliarden USD (nach CoinMarketCap.com). Bitstamp, die weltweit zehntgrößte Börse, hat ein Volumen von 334 Millionen, also ein Sechstel des Handelsvolumens von Binance.

Das ist wichtig, denn der Zugang zu den „besten“ Börsen kostet „extra“. Je größer der Liquiditätspool ist, desto höher ist der potenzielle Marktwert einer Coin. Damit wiederum ist auch die Chance für den Erfolg eines Projektes höher.

„Eine gute Börse bedeutet eine hohe Wahrscheinlichkeit einer guten Markttauglichkeit, weil man Zugang zu Liquidität und Investoren hat“, sagte Bussmann. „Wenn man auf bestimmten Börsen nicht gelistet wird, muss man auf zweitrangige Börsen ausweichen, was bedeutet, dass der Zugang zu Investoren begrenzt ist“.

Auch in Anbetracht dessen gibt es doch auch Zweifel an der Notwendigkeit hoher Gebühren. Denn den Börsen selbst geht es nicht gerade schlecht. So veröffentlichte etwa Bloomberg Anfang des Monats eine auf öffentlich verfügbaren Volumendaten und Handelsgebühren beruhende Schätzung. Nach dieser Schätzung nehmen die zehn besten Börsen täglich 3 Millionen USD an Gebühren ein.

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