Lazard-CEO: Bitcoin könnte US-Dollar zukünftig als Leitwährung ersetzen
Bereits mehrfach wurde erörtert, ob Bitcoin den US-Dollar als internationale Leitwährung ersetzen könnte. Das Ergebnis bleibt abzuwarten. Heute sind wir noch weit davon entfernt, dennoch könnte dieses Szenario in der Zukunft Wirklichkeit werden.
Jetzt hat sich auch Ken Jacobs in einem Interview zu diesem Thema geäußert. Jacobs ist CEO der US-Investmentbank Lazard. Das Unternehmen gehört zu den größten Investmentbanken der Welt. In den 1960er Jahren führte Lazard Mergers & Acquisitions als Spezialgebiet des Investmentbankings ein. Im jetzigen Interview zeigte sich Jacobs überzeugt, dass Bitcoin und andere Kryptowährungen die Rolle einer Weltleitwährung einnehmen könnten.
Bitcoin als internationale Währung
Dieses Interview mit Jacobs führte Bloomberg. Jacobs erklärte dabei, wie der US-Dollar seinen Einfluss an Kryptowährungen verlieren könnte. Jacobs sagte, dass die USA mit einer unilateralen Auslandspolitik eines ihrer wichtigsten „weichen Gewaltwerkzeuge“ verlieren könnten.
Jacobs führte aus:
„In dem Ausmaß, in dem wir eine unilaterale Außen- und Außenwirtschaftspolitik betreiben, regen wir die Welt dazu an, nach einer Alternative zu suchen. Die vermutlich größte Demonstration «weicher Macht» ist der Umstand, dass die USA die Weltleitwährung besitzen“.
Der US-Dollar ist seit über einem halben Jahrhundert die internationale Leitwährung. Das verdankt er insbesondere seiner Stabilität auf dem Weltmarkt. Dies hält die Kosten für Anleihen in den USA im Zaum und hilft bei der Finanzierung des US-Haushaltsdefizits. Jacobs betonte, dass eine Bedrohung für diese Stellung noch in weiter Ferne sei. Europas und Chinas Währungen seien als Ersatz unwahrscheinlich.
Weiter erklärte Jacobs:
„Es gibt aber heute genug Technik auf der Welt und einen Wandel durch Kryptowährungen (…). Wenn Sie Ihre Fantasie ein wenig schweifen lassen, wird dieses Etwas in der Zukunft zu einer Alternative“.
Offenbar spielte Jacobs damit auf Bitcoin an. Dabei schien er die Kryptowährung als Hauptrivale der US-Währung in diesem Bereich zu sehen.
Lazard ist eine der größeren Investment Banken mit über 250 Milliarden USD unter Management
Zum Zeitpunkt des Interviews verwaltete das Unternehmen Lazard Assets im Wert von mehr als 250 Milliarden USD. Zudem gehört das Unternehmen zu den zehn größten Beratern für Unternehmenszusammenschlüsse.
Dazu zeigen sich derzeit erste Anzeichen, wie Bitcoin in der Zukunft genutzt werden könnte. So hat Venezuela im Moment mit einer Hyperinflation zu kämpfen. 1 US-Dollar ist 2,1 Millionen Bolívar wert. Verständlicherweise wendet sich das Land daher den Kryptowährungen zu. Viele Bürger Venezuelas nutzen heimlich Schürfcomputer (sogenannte „Mining rigs“). Mit den Grafikprozessoren (GPUs) dieser Computer minen sie Ethereum, Monero oder Zcash. Dank der tiefen Strompreise ist das ein gangbarer Weg. So überleben sie. Manchen Bürgern geht es mit dieser Lösung sogar verhältnismäßig gut.
Ob sich dies als tragfähige Lösung für eine zukünftige Nutzung herausstellt, bleibt in jedem Fall abzuwarten.
Quellen: Twitter, NewsBTC, Pixabay