Pfarrer inszeniert seine eigene Entführung um Bitcoins zu erpressen

Brasilianischer Pfarrer inszeniert seine eigene Entführung, um 3 Bitcoins von Familienmitgliedern zu erpressen.

Das Kryptofieber hat erneut bewiesen, dass es vor niemandem Halt macht. So hat ein christlicher Geistlicher seine eigene Entführung inszeniert, um ein Lösegeld in Höhe von drei Bitcoin von seiner Familie zu erpressen. Unglücklicherweise, für den gierigen Pfarrer, wollte die Familie ihre Bitcoin lieber halten, als sie für seine Freilassung auszugeben.

Nach einem Bericht von Gospel Geral ist der 34-jährige Prediger Alexandre Geraldo dos Anjos dem Fieber für Kryptowährungen zum Opfer gefallen. Dos Anjos war Pfarrer der Gemeinde Assembleia de Deus Missão in São José dos Campos in Brasilien. Trotz seiner Stellung als Mann Gottes sei Dos Anjos der Versuchung Satans erlegen und habe Ende Februar 2018 eine eigene Entführung inszeniert. Ziel dessen sei es gewesen, sich in den Besitz einiger weltlicher Bitcoin zu bringen. Wieso sollte er sie selber auf einer Bitcoin Börse kaufen wenn sie sich erpressen lassen hat er sich wohl gedacht.

Am letzten Montag verschwand Dos Anjos, nachdem er zuvor mit einem befreundeten Pfarrer in Vista Verde in Ostbrasilien zusammen gewesen war. Ein Freund benachrichtigte die Familie und überbrachte die Mitteilung von der Entführung des Predigers. Weiter teilte er mit, dass die Entführer die stolze Summe von drei Bitcoin (zum Redaktionsschluss umgerechnet knapp 30.000 USD) für die sichere Freilassung des Pfarrers forderten.

Die Familie des Geistlichen lehnte jedoch den Verlust eines so hohen Betrages Bitcoin ab, insbesondere, als der Preis gerade wieder in Begriff war, neue Höhen zu erreichen. Anstelle der Zahlung entschied sich die Familie dazu, die Polizei einzuschalten.

Nachdem er scheinbar eine Ewigkeit erfolglos darauf gewartet hatte, dass seine Familie das Blockchaingeld sendet, hatte Dos Anjos keine andere Wahl, als wieder aufzutauchen.

Berichten zufolge erschien der Gottesmann nach vier Tagen im Versteck wieder auf der Bildfläche und begab sich geradewegs zur Polizei. Auf der Polizeistation in Igaratá erzählte er von seiner Entführung, ohne zu ahnen, dass Gott bereits auf ihn wartete, um ihm den Dämon auszutreiben.

Bei der Polizei log Dos Anjos, er habe aus dem Versteck der Entführer fliehen können. Die intelligenten Ermittler glaubten ihm die Geschichte jedoch nicht. Stattdessen überstellten ihn für eine weitere Vernehmung an die Untersuchungszentrale von São José.

Dort gab der Pfarrer dem Druck der Ermittlungen nach und gestand, seine eigene Entführung organisiert zu haben. Der zuständige Kriminalbeamte der Untersuchungszentrale, Neimar Camargo, erklärte dazu:

„Wir haben gestern eine Meldung erhalten, wonach der Pfarrer in einem Restaurant in Jacareí zu Mittag gegessen habe. Als wir dort ermittelten und die Aufzeichnungen der Überwachungskamera ansahen, fiel auf, dass er vollkommen ruhig erschien. Als er dann die Geschichte seiner Entführung erzählte, war klar, dass er log.“

Der Pfarrer sagte gegenüber den Behörden aus, dass er die Tat begangen habe, um seine hohen Schulden zu bezahlen. Kurz nach seinem Verschwinden hatte Dos Anjos eine neue SIM-Karte gekauft und eine SMS an seinen Freund geschickt. Diese enthielt die Nachricht von der Entführung und den Lösegeldbetrag.

Der Freund des Geistlichen glaubte an eine echte Entführung und informierte sofort die Familie von Dos Anjos von dem Vorfall. Die Ermittler berichten, dass der Freund nichts von dem Plan wusste.

Dos Anjos wurde freigelassen und befindet sich derzeit unter gerichtlicher Aufsicht. Er muss sich jedoch strafrechtlich verantworten und hat im Falle einer Verurteilung mit einer Gefängnisstrafe zu rechnen.

Generell ist es nichts Neues, dass „Krypto-Entführer“ im Bereich der Kryptowährungen ihr Unwesen treiben. Dennoch wird der Fall Dos Anjos möglicherweise in die Geschichte eingehen – als der erste Fall, in dem ein Geistlicher seine eigene Entführung für Bitcoin inszenierte.

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