Professor sieht Bitcoin Kurs in einer „Todesspirale“ zur Wertlosigkeit

Atulya Sarin ist Professor an der Wirtschaftsuniversität in Santa Clara im US-Bundesstaat Kalifornien. Im April, als Bitcoin noch bei 7.000 USD stand, hatte Sarin bereits einen Kommentar veröffentlicht, in dem er die Zukunft von Bitcoin düster darstellte. Wenn der Kurs unter die Miningkosten falle, könne dies den Untergang Bitcoins bedeuten, schrieb er. Jetzt, nach einem weiteren Abschwung um 45 Prozent, glaubt Sarin, dass sich seine These nun bestätigt.

In einem neuen Meinungskommentar auf der Website MarketWatch schreibt Sarin, dass Bitcoin sich in einer „Todesspirale“ zu einem „schnellen und schmerzvollen Abstieg auf null“ befinde. Der Kurs sei inzwischen geringer als die vermutlichen Mining-Kosten. Die Miner würden damit aus dem Markt aussteigen.

So führt er aus:

„Das Mining zu höheren Kosten als den Kursen, die man an den Futures-Märkten erzielen kann, zerstört den Wert. Damit hat jeder rationale Investor – selbst, wenn er glaubt, dass Bitcoin sich in Zukunft wieder erholt – keinen Anreiz zum Minen. Die Kosten des Mining sind höher als der zukünftige Kurs und es ist wirtschaftlicher, an den Futures-Märkten zu handeln. Anders als Gold, das seinen Wert auch dann behält, wenn alle Schürfaktivitäten eingestellt werden, kann Bitcoin ohne Mining keinen Wert haben. Nur Mining erhält die Ledger der Eigentümer. Ohne Miningaktivität ist Bitcoin nur eine Anzahl verschlüsselter Zahlen ohne Wert.“

Bitcoin habe noch keine universelle Anerkennung als Wertspeicher

Dabei übergeht Sarin lapidar den Umstand, dass Bitcoin und andere Kryptowährungen auf Proof-of-Work-Basis die Mining-Schwierigkeit automatisch anpassen. Sarin schreibt dazu lediglich, dass die „Mining-Kosten algorithmisch angepasst werden“, aber das geschehe nicht unbedingt in dem gleichen Maße, in dem die Kurse fallen.

Weiter erklärt Sarin:

„Anders als Gold, das seinen Status als Wertspeicher vermutlich einem «historischen Unfall» zu verdanken hat, ist Bitcoin ein digitales Gut ohne universelle Anerkennung als Wertspeicher. Die ursprünglichen Käufer und Miner glaubten an den Paradigmenwechsel, den es scheinbar versprach. Sie waren bereit, die notwendigen Investitionen für die Zukunft zu tätigen. Die neueren Käufer und Miner sind jedoch einfach die üblichen, von Gier getriebenen Investoren.“

Sarin malt also weiterhin ein trostloses Bild von der Zukunft von Bitcoin. Gerade in dem wichtigen Punkt der Anpassung der Mining-Schwierigkeit macht es sich Sarin jedoch offensichtlich zu einfach. Eben weil die Konsistenz des Netzwerkes für Bitcoin so wichtig ist, erfolgt die Anpassung der Bitcoin Difficulty so, dass die Miner nur alle 600 Sekunden einen Block hashen können.

Unter anderem aus diesem Grund sind andere negativ eingestellte Beobachter vorsichtiger und räumen ein, dass Bitcoin auch einen schnellen Aufstieg erleben könnte. Sarin hingegen sieht den Abstieg als eindeutig an und prognostiziert, dass der Finanztod von Bitcoin „schnell“ komme. Gestandene Investoren dürften darauf vermutlich antworten: „Wir werden sehen“.

Quellen: MarketWatch 1, MarketWatch 2, Bitcoinmining.com, Pixabay

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