Ripple hält seine Kryptowährung XRP für dezentralisierter als Bitcoin und Ethereum

Die Dezentralisierung hat für viele Kryptoanhänger eine besondere Bedeutung. Hinzu kommt die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC, die vor einiger Zeit erklärt hatte, Ethereum sei kein „Wertpapier“ im Sinne des US-Rechtes, weil es „genügend dezentralisiert“ sei. Das hat sich zu einem weiteren Anreiz entwickelt. Viele Altcoin-Projekte sehen die Dezentralisierung als Möglichkeit, den Regulierern zu entgehen.

Ripple scheint dabei besonders gefährdet, denn einen Großteil der Ripple-Coins hält das Unternehmen selbst. Deshalb hat Ripple große Anstrengungen unternommen, seine Ripple XRP auszugeben, etwa durch Geschäftspartnerschaften und Wohltätigkeitsspenden. Da Ripple Milliarden von XRP hält, könnte es jedoch Jahrzehnte dauern, bis Ripple Labs nur noch einen Minderheitsanteil daran hat.

Es besteht also das Risiko, dass die SEC die Ripple-XRP-Coins als Wertpapiere ansieht. Das gilt als einer der Gründe, warum die Kryptobörse Coinbase Ripple XRP bisher nicht notiert hat. Zudem laufen verschiedene Klagen gegen Ripple, bei denen es ebenfalls um die Frage geht, ob Ripple XRP ein Wertpapier ist. Das Unternehmen hat also allen Grund, seine Kryptowährung als möglichst dezentralisiert zu präsentieren.

 

Ripple sagt es sei „von Haus aus“ dezentralisierter

Der Ripple-CTO David Schwartz hat deshalb jetzt einen Blogeintrag unter dem Titel „Die von Hause aus dezentralisierte Natur des XRP-Ledgers“ veröffentlicht. Darin beschreibt der CTO die Trennung zwischen der Coin und dem Unternehmen. Weiter führt er dort aus:

„Während Bitcoin und Ethereum mit der Zeit immer zentralisierter werden, wird das XRP-Ledger immer dezentraler.“

Im Folgenden schreibt Schwartz:

„Das XRP-Ledger war schon immer von Hause aus dezentral, denn die Nutzer haben immer die Möglichkeit, ihre UNLs [Unique Node List] zu wechseln und damit auch die Validierer, denen sie vertrauen.“

Schließlich erklärt Schwartz, dass die Ripple-Validierer keinen bedeutenden Einfluss auf das XRP-Ledger hätten. Das Unternehmen BitMEX Research hatte in einer unabhängigen Studie jedoch herausgefunden:

„Da alle Keys vom Ripple.com-Server heruntergeladen werden, hat Ripple im Endeffekt die Kontrolle, das Ledger voranzutreiben. Man könnte daher sagen, dass das System zentralisiert ist.“

Noch Anfang Januar hatte Schwartz erklärte, dass es sein „Hauptziel für 2018“ sei, die Dezentralisierung von Ripple voranzubringen. Das ist aus mehreren Gründen ein achtbares Ziel. Seine jetzige Behauptung, dass Ripple XRP dezentraler sei als Bitcoin und Ethereum ist jedoch auf Skepsis gestoßen. Die Darstellung, Proof-of-Work-Coins würden durch die wachsende Macht der Miningpools zentralisierter, ist irreführend. Denn es gibt viele andere Gründe, warum Bitcoin und andere Kryptowährungen dezentral sind. Dazu gehört zum Beispiel der Umstand, dass man nicht bei jedem Gerichtsverfahren einen CEO oder CTO vorladen kann, wie das bei Ripple der Fall ist.

In einer Fragerunde sagte der Ripple-CEO Brad Garlinghouse kürzlich: „Es ist für mich vollkommen klar, dass XRP kein Wertpapier ist.“

Die laufenden Gerichtsverfahren dürften zukünftig zeigen, ob die US-Richter diese Auffassung teilen.

Quellen: Ripple, BitMEX, Twitter, Pixabay

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