Singapur wird Regulierung für Kryptowährungen noch weiter öffnen

Der asiatische Stadtstaat Singapur ist bekannt für seine fortschrittliche Haltung gegenüber Kryptowährungen und Blockchain Technologien. Jetzt machen sich dortige Regierungsorganisationen dafür stark, den Freiraum der Zentralbank von Singapur, der Monetary Authority of Singapore (MAS), insoweit noch zu erweitern.

Berichten zufolge hat der Bildungsminister im Auftrag des stellvertretenden Premierministers und Chefs der Zentralbank im Parlament einen Gesetzesvorschlag eingebracht. Wenn das Gesetz angenommen wird, könnte die Zentralbank lokale Zahlungsdienstleister selbst regulieren. Das würde im Hinblick auf bestimmte Risiken und andere Belange gelten. Dazu gehören Risiken aus dem Bereichen der Technologie und des Cyberspace, der Geldwäsche und der Terrorfinanzierung. Ebenfalls umfasst wären Insolvenzrisiken für die Kunden, Fragmentierungen sowie Begrenzungen der Interoperabilität. Die Zahlungsdienstleister in Singapur müssten zum Anbieten ihrer Dienste eine an dem Gesetz ausgerichtete Lizenz vorweisen.

Der jetzige Schritt Singapurs ähnelt dabei demjenigen, den Hongkong vor einigen Wochen angekündigt hatte. In einer offiziellen Pressemitteilung kündigte die Wertpapier- und Futures-Kommission von Hongkong ein neues regulatorisches Rahmenwerk an. Dieses soll den Handel mit Kryptowährungen regulieren und die Kryptobörsen zum Einholen einer Lizenz verpflichten.

Der CEO der Wertpapier- und Futures-Kommission von Hongkong, Ashley Alder, sagte dazu:

„Die heute angekündigten Maßnahmen ermöglichen uns die Regulierung der Verwaltung oder des Vertriebs von Krypto-Fonds auf die eine oder andere Weise. Die Interessen der Investoren werden entweder auf der Management- oder der Vertriebsebene, oder beiden, geschützt. Wir hoffen, damit die verantwortungsvolle Nutzung neuer Technologien zu fördern und bieten zugleich den Investoren mehr Auswahlmöglichkeiten sowie bessere Ergebnisse.“

 

Singapur und die tokenisierten Assets

Das jetzige Gesetzesvorhaben folgt nur etwa zwei Wochen auf eine andere Ankündigung aus Singapur. So hatte der Stadtstaat kürzlich angekündigt, eine neue Automatisierungsmethode für das schnelle Settlement, also die Erfüllung, von Geschäften mit tokenisierten Assets zu entwickeln. Dabei wollen die Zentralbank und die lokale Börse für Warentermin- und Wertpapiergeschäfte, die Singapore Exchange Ltd., kooperieren.

Teil der Entwicklung ist eine „Delivery versus Payment“-Methode. Diese Methode basiert auf Smart Contracts und soll das Settlement von Geschäften mit tokenisierten Assets über verschiedene Blockchain Plattformen hinweg möglich machen. Der Leiter der Fintech-Abteilung der Zentralbank von Singapur, Sopnendu Mohanty, sagte dazu:

„Das Projekt hat den Wert der Blockchain Technologie demonstriert und die Vorteile gezeigt, die sie der Finanzbranche kurz- bis mittelfristig bietet. Das Konzept der Tokenisierung von Assets und auch die anderen gesammelten Erfahrungen können potenziell für ein breites wirtschaftliches Spektrum genutzt werden. Das eröffnet eine ganz neue Welt voller Möglichkeiten.“

Aber auch dieses Projekt ist nur eines von mehreren, die derzeit in Singapur durchgeführt werden. Weiter arbeitet Singapur mit Deloitte, Nasdaq und Anquan an dem Projekt „Ubin“. Dabei geht es darum, den Singapur-Dollar (SGD) auf die Blockchain zu bringen und zu tokenisieren.

Quellen: Financefeeds, Securities and Futures Commission, Ministry of Communications, Pixabay

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