Südkorea legalisiert Initial Coin Offerings (ICOs)

Das reiche und technologisch fortgeschrittene Land Südkorea macht neue Schlagzeilen. So gibt es dort eine neue Abgeordneteninitiative, mit der Initial Coin Offerings (ICOs) legalisiert werden sollen. Das würde eine komplette Kehrtwende gegenüber dem hastig ausgesprochenen Verbot im letzten Jahr bedeuten.

Der Abgeordnete Hong Eui-rak von der regierenden Demokratischen Partei von Korea hat sich dazu mit zehn anderen Abgeordneten zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie einen Gesetzentwurf einbringen, der ICOs im Land erlaubt. Dies berichtete die Zeitung „The Korea Times“.

„Der Entwurf zielt darauf ab, ICOs unter der Aufsicht der Regierung wieder zuzulassen … vor allem sollen auch Unsicherheiten für Unternehmen mit Blockchainbezug beseitigt werden“, erklärte Hong am Mittwoch.

Der Gesetzentwurf wird scheinbar auch von der südkoreanischen Handelsorganisation „Korea International Trade Association“ (KITA) unterstützt. Diese hat zusammen mit Hongs Büro eine Studie durchgeführt, die zu dem neuen Gesetzentwurf führte.

„Blockchains und Kryptowährungen können in verschiedenen öffentlichen Bereichen für gute Zwecke genutzt werden. In Anbetracht ihres Potenzials müssen wir daran arbeiten, politische Unsicherheiten zu verringern, denen sie sich ausgesetzt sehen“, sagte der Sprecher der Nationalversammlung Chung Sye-kyun.

Die genauen Einzelheiten des Gesetzentwurfes sind zur Zeit noch unklar. Neue ICOs sollen in jedem Fall der Aufsicht der südkoreanischen Finanzaufsichtsbehörde „Financial Services Commission“ unterliegen. Ebenfalls Aufsicht führen soll das südkoreanische Ministerium für Wissenschaften, IT und Zukunftsplanung.

Damit scheint sich abzuzeichnen, dass das Land vermutlich nicht plant, ein Knotenpunkt für ICOs zu werden. Vielmehr möchte man offenbar die lokale Industrie unterstützen. Dies kann jedoch vom Ausmaß und der Art der erforderlichen Aufsicht abhängen.

Dieser Schritt Südkoreas markiert das Ende eines Kapitels und den weltweiten Beginn eines neuen Abschnitts. Die Regierung schien seinerzeit entschlossen, alle Kryptobörsen zu verbieten. Die Südkoreaner begehrten jedoch auf und eine Petition erreichte in wenigen Tagen 200.000 Unterschriften.

Unternehmen planten bereits ihren Umzug und das demokratische Land riskierte, allein mit dem autoritären China dazustehen.

Die Regierung gab dem Druck der Öffentlichkeit schließlich nach. Offenbar hat man inzwischen sogar ein gewisses Verständnis für den Bereich der Kryptowährungen und sein Potenzial entwickelt.

Es wäre zu begrüßen, wenn der Gesetzesentwurf angenommen würde. So würde Südkorea klare Zeichen setzen und die Annahme von Kryptowährungen und ICOs in aller Welt steigern. Dies käme allen zugute und nützte vor allem auch den Südkoreanern.

 

Quellen: The Korea Times, Independent, Bild: Pixabay.com

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