USA-Mord an iranischem General: Experten prognostizieren Cyberattacken-Eskalation auf zentralisierte Systeme

Irans mächtigster General, Qassem Suleimani, wurde am Freitagmorgen bei einem von Präsident Donald Trump genehmigten Luftangriff ermordet. Der Angriff fand vor dem Flughafen von Bagdad statt. Nun wird Vergeltung in Form von Cyberangriffen befürchtet.

Insgesamt wurden sechs Menschen getötet und drei schwer verletzt, berichtet Reuters. Der iranische Präsident Hassan Rouhani schwörte Rache für den Tod von Suleimani.

Die US-Botschaft hat eine Erklärung herausgegeben. In dieser werden amerikanischen Bürger dazu aufgefordert, den Iran sofort zu verlassen, möglichst per Flugzeug. Der Sicherheitsalarm beinhaltet:

„Aufgrund von Angriffen der iranischen Miliz auf das Gelände der US-Botschaft sind alle konsularischen Operationen bis auf weiteres ausgesetzt.“

Suleimani war bekannt als der mächtigste General im Iran und als der Hauptarchitekt der Stellvertreterkriege Teherans im Nahen Osten. Seine Ermordung könnte einen viel größeren Konflikt zwischen den USA und dem Iran auslösen und damit iranische Bürger und die US-Truppen in den Nachbarländern Irak und Syrien gefährden.

Eine Erklärung des US-Verteidigungsministeriums lautet:

„General Soleimani entwickelte aktiv Pläne, um amerikanische Diplomaten und Militärangehörige im Irak und in der gesamten Region anzugreifen.

Cyberangriffe könnten weit über den Iran hinausgehen

Experten sagen voraus, dass Rouhanis Vergeltungsbemühungen durch Cyberangriffe weit über den Iran hinausgehen werden. Blockchain- und Bitcoin-Befürworter weisen auf den deutlichen Vorteil dezentralisierter Systeme in diesem Zusammenhang hin. Damit können einzelne Fehlerquellen beseitigt und koordinierte Angriffe auf große Datenbanken, die von Regierungen sowie Unternehmen kontrolliert werden, vereitelt werden. Diese sind durch das Sammeln digitaler Informationen weiterhin gefährdet.

John Hultquist ist Direktor der Geheimdienstanalyse von FireEye. Er sagt:

„Angesichts der Schwere der Operation vom letzten Abend erwarten wir eine erhöhte Bedrohung durch iranische Cyber-Terroristen.

Wir werden wahrscheinlich einen Anstieg der Spionage sehen, die sich hauptsächlich auf Regierungssysteme konzentriert. Die iranischen Akteure versuchen Informationen zu sammeln und das dynamische geopolitische Umfeld besser zu verstehen. Wir erwarten auch disruptive und zerstörerische Cyberangriffe auf die Privatsphäre. Vor dem JCPOA hat der Iran solche Angriffe gegen den US-Finanzsektor sowie andere Unternehmen durchgeführt und andere kritische Infrastrukturen ausspioniert. Seit der Vereinbarung und trotz der Erosion der Beziehungen zwischen dem Iran und den USA hat der Iran ähnliche Aktivitäten wie im Nahen Osten zurückgefahren. Angesichts dieser Entwicklungen könnte die Entschlossenheit, den US-Privatsektor ins Visier zu nehmen, die bisherige Zurückhaltung ersetzen“.

US-Schlag wird bedeutende Reaktion von Iran hervorrufen

Jamil Jaffer ist Vizepräsident für Strategie und Partnerschaften bei IronNet Cybersecurity. Er hat das Folgende gesagt:

„Der US-Schlag, der Qassem Sulemani tötete wird wahrscheinlich eine bedeutende Reaktion der Iraner hervorrufen. Diese Reaktion könnte sehr wohl in Form eines großen Cyberangriffs erfolgen.

In diesem Umfeld erhöhter Bedrohung sollten Unternehmen in den wichtigsten Branchen für kritische Infrastrukturen zusammenarbeiten, um potenzielle Bedrohungen zu identifizieren und sich gegenseitig zu verteidigen. Sie sollten Informationen über kritische Cyber-Bedrohungen in großem Umfang und mit hoher Geschwindigkeit austauschen, um eine kollektive Verteidigungsfähigkeit zu schaffen.“

Im Dezember drängte Rouhani auf die Schaffung einer Kryptowährung, die ein neues Bank- und Finanzsystem unterstützt, um die muslimischen Nationen zu „befreien“.

„Die muslimische Welt sollte Maßnahmen entwerfen, um sich vor der Dominanz des US-Dollars und des amerikanischen Finanzregimes zu retten.“

Nach dem Drohnenangriff der Suleimani tötete sprang Bitcoin um 5% auf 7.300 USD.

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Der Analyst Mati Greenspan ist Gründer des Kryptounternehmens Quantum Economics. Er sieht nur eine begrenzte Korrelation zwischen dem Preisanstieg von Bitcoin und dem iranischen Markt. Er schreibt in einem am Freitag veröffentlichten Newsletter:

„Die Gründe für einen Anstieg von Bitcoin angesichts der geopolitischen Auseinandersetzungen im Iran sind sicherlich nachvollziehbar. Jedoch ist der iranische Markt an sich wahrscheinlich zu klein und zu langsam, um diesen Sprung im Alleingang zu verursachen. Wahrscheinlicher ist, dass ein oder mehrere Spieler auf eine gute Kaufgelegenheit unter 7.000 Dollar pro Münze gewartet haben. Es scheint, dass sich eine solche Gelegenheit ergeben hat.“

Textnachweis: Dailyhodl Bild: Pixabay

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