Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC erhält derzeit unerwartet viele E-Mails. Diese E-Mails stammen von Kryptowährungsfreunden und betreffen den Antrag der Chicagoer Börse CBOE, Bitcoin ETFs aufsetzen zu dürfen.
ETF ist eine Abkürzung und steht für den englischen Begriff „Exchange Traded Fund“. Es handelt sich also um einen an einer Börse gehandelten Fonds, meist einen Indexfonds. Dieser ist so gestaltet, dass er die Entwicklung eines Indexes, wie zum Beispiel einer Kryptowährung, abbildet. Damit verschmilzt ein ETF die Vorteile eines Fonds mit denen einer Aktie. Anleger können daher mit ETFs schnell und einfach ein ganzes Marktspektrum mit ihrer Anlage abdecken.
Die SEC hatte um öffentliche Kommentare zum Antrag der CBOE gebeten. Nach Angaben von Bloomberg haben darauf binnen drei Wochen bisher 90 Personen geantwortet. Die SEC erläuterte in diesem Zusammenhang, dass die Zahl der Antworten zehnmal höher sei als beim letzten Aufruf im April 2018.
Dieser Anstieg der öffentlichen Reaktionen legt den Schluss nahe, dass die Krypto-Community ein großes Interesse an dem Antrag hat. Es scheint also einen Bedarf für börsengehandelte Indexfonds aus dem Kryptobereich zu geben. Das gilt, obwohl die Märkte für Kryptowährungen bisher im Jahr 2018 erheblich zurückgegangen sind. Viele Coins haben Kursverluste von mehr als 50 % gegenüber ihren Höchstständen von Ende 2017 zu verzeichnen. So ist etwa Bitcoin seit Jahresbeginn um mehr als 60 Prozent abgestürzt.
Der Enthusiasmus zeigt sich auch an anderer Stelle. So hat die SEC 21 Kommentare zu ihren allgemeinen ETF-Regelungen erhalten. Von diesen 21 Meldungen sprechen sich 19 für einen Bitcoin-Fonds aus. Das Besondere dabei ist, dass der Vorschlag weder Bitcoin, noch Kryptowährungen oder die Blockchain überhaupt erwähnt.
Um Stellungnahmen bei der SEC einzureichen, standen den Interessenten drei Wege zur Verfügung. Einer davon war ein Onlineformular auf der Website der SEC. Man konnte sich aber auch per E-Mail oder über die herkömmliche Briefpost melden.
Ungeachtet des Aufwandes der Kryptofreunde hat die SEC noch keinen Bitcoin-ETF-Antrag genehmigt. Vielmehr wurde die Entscheidung auf September 2018 vertagt. Zu diesem Zeitpunkt soll ein weiterer Antrag beschieden werden.
Die Hauptgründe für die bisherige Haltung der SEC sind die Volatilität und die Unsicherheit der Kryptowährungen. Mitte Dezember 2017 hatte Bitcoin sein astronomisches Allzeithoch von 19.500 USD erreicht. Danach bat die SEC alle Antragssteller für Bitcoin-Fonds, ihre Anträge zurückzunehmen. Zunächst wolle man zufriedenstellende Antworten auf einige Fragen erhalten, hieß es. Diese Fragen bezogen sich auf Liquidität, Arbitrage, Bewertung, Treuhänderwerkzeuge und Bedenken zu Marktmanipulationen.
Es bleibt nunmehr abzuwarten, wie die SEC entscheidet. Auf das Ergebnis dürften mehr als nur die 90 Kommentatoren gespannt warten.
Quellen: Bloomberg, Forbes, Pixabay
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