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Singapur entwickelt automatisches Blockchain Settlement für tokenisierte Assets

Die Monetary Authority of Singapore (MAS) ist die Zentralbank des asiatischen Stadtstaates und zugleich dessen Behörde zur Finanzmarktregulierung. Daneben existiert die Singapore Exchange Ltd. (SGX) als lokale Börse für Warentermin- und Wertpapiergeschäfte. Zusammen haben beide Institutionen nun eine neue Automatisierungsmethode für das schnelle Settlement von Geschäften mit tokenisierten Assets entwickelt. „Settlement“ steht dabei für die gegenseitige Erfüllung von bestimmten Geschäften im Finanzbereich, die Zug-um-Zug erfolgt.

Diese Neuentwicklung haben beide Institutionen jüngst in einer, sogar mit einer Sperrfrist versehenen, gemeinsamen Pressemitteilung bekannt gegeben. Inhalt der Erklärung ist die Mitteilung, dass man erfolgreich eine sogenannte „Delivery versus Payment“-Methode (deutsch: „Lieferung gegen Zahlung“) entwickelt habe. Als Abkürzung dafür wird „DvP“ verwendet. Die Methode selbst basiert auf Smart Contracts und ermöglicht das Settlement, also die Erfüllung, von Geschäften mit tokenisierten Assets über verschiedene Blockchain Plattformen hinweg.

Schon zuvor wurde berichtet, dass ein solches Vorhaben unter dem Namen „Projekt Ubin“ auf der Blockchain realisiert werden sollte. Dem zugrunde lag der Gedanke der Zentralbank, den Singapur-Dollar (SGB) zu tokenisieren. Begonnen wurde das Projekt bereits im November 2016 als Branchenkooperation zur Erforschung der Distributed Ledger Technologie (DLT) für das finanztechnische Clearing und das Settlement von Zahlungen und Wertpapieren.

Die jetzige Entwicklung erfolgte zusammen mit Deloitte, Nasdaq und dem Blockchain Start-up-Unternehmen Anquan als Technologiepartnern. In der Pressemitteilung der Zentralbank und der Börse hieß es dazu:

„Die DvP-Prototypen haben erfolgreich demonstriert, dass Finanzinstitutionen und Unternehmensinvestoren imstande sind, gleichzeitig den Austausch und das endgültige Settlement von tokenisierten Kryptowährungen und Wertpapierassets auf verschiedenen Blockchain Plattformen durchzuführen.“

Der Leiter der Fintech-Abteilung der Zentralbank von Singapur, Sopnendu Mohanty, erklärte dazu:

„Das Projekt hat den Wert der Blockchain Technologie demonstriert und die Vorteile gezeigt, die sie der Finanzbranche kurz- bis mittelfristig bietet. Das Konzept der Tokenisierung von Assets und auch die anderen gesammelten Erfahrungen können potenziell für ein breites wirtschaftliches Spektrum genutzt werden. Das eröffnet eine ganz neue Welt voller Möglichkeiten.“

Singapur entwickelt sich zu einem Vorreiter im Blockchain Bereich

Die Chefin der Technologieabteilung der Singapore Exchange Ltd. und Projektvorsitzende, Frau Tinku Gupta, wird in der Pressemitteilung wie folgt zitiert:

„Wir freuen uns, dieses wichtige Branchenvorhaben vorantreiben zu können, um so die Innovation auf dem Marktplatz zu beschleunigen. Das Vorhaben basiert auf der einzigartigen, von SGX entwickelten, Methodik, die dazu dient, eine in der realen Welt nutzbare Interoperabilität von Plattformen zu verwirklichen. Zugleich bietet sie die Möglichkeit zum gleichzeitigen Austausch von Kryptowährungen und Wertpapieren. Wir haben diese Methode als unser erstes Technologiepatent überhaupt eingereicht.“

Zusätzlich zu der verbesserten Betriebseffizienz mit geringeren Zahlungsrisiken hat die erfolgreiche Automatisierung von DvP-Zahlungen auch andere Vorteile. So bietet sie Finalität, Interledger-Interoperabilität und Investorenschutz.

Quellen: Ministry of Communications, Project Ubin, Pixabay

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Peter Joost

Peter ist ein Enthusiast für Kryptowährungen der ersten Stunde. Ihn faszinieren vor allem die positiven Effekte welche die Blockchain Technologie auf unser gegenwärtiges ökonomisches und soziales System haben wird. Peter ist der Chefredakteur von Kryptovergleich und verbringt seine meiste Zeit in Hamburg, Deutschland.

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Peter Joost
Tags: blockchain

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