Japan ist eine bedeutende Region, wenn es um Kryptowährungen und Blockchain geht. Jetzt scheint sich das Land auch für Initial Coin Offerings (ICOs) zu öffnen. In diesem Zusammenhang hat der japanische Gesetzgeber Richtlinienvorschläge zu ICOs vorgestellt. Dies könnte sich als ein weltweit richtungsweisender Schritt herausstellen.
Derzeit werden viele verschiedene Initial Coin Offerings in aller Welt durchgeführt. Aus diesem Grunde muss eine Vielzahl von Aspekten einkalkuliert werden. Häufig folgen die Projekte keinen speziellen Richtlinien. Es ist daher für Investoren oft schwer zu überprüfen, ob ein ICO seriös oder ein kompletter Betrug ist.
Ohne konkrete Vorgaben wird sich diese Lage vermutlich nicht so schnell ändern. Mehrere Unternehmen wurden bereits von der US-Börsenaufsicht SEC wegen der Herausgabe von unregulierten Wertpapieren abgemahnt. Der Fall des US-Unternehmens Centra, dem Betrug in Millionenhöhe vorgeworfen wird, ist nur einer von vielen, die die SEC derzeit unter die Lupe nimmt. Sicherlich werden dem zukünftig noch viele folgen. Zum Glück scheint es derzeit so, als ob zukünftig einige Richtlinien für Initial Coin Offerings zur Verfügung stehen werden.
Japan ist in dieser Hinsicht bisher führend. Das Land ist zudem eines der wenigen, die Kryptowährungen offiziell als gesetzliches Zahlungsmittel anerkennen. Es verwundert daher nicht, dass man im Land der aufgehenden Sonne auch die Vorteile von ICOs genau erkennt. Dasselbe gilt natürlich auch für die Risiken. Japan ist daher vorrangig bestrebt, diese Risiken abzumildern. Mit der Einführung grundsätzlicher Richtlinien hat die junge Branche damit gute Aussichten für die Zukunft.
Mit der beabsichtigten Legalisierung von Initial Coin Offerings wird der japanische Gesetzgeber eine bemerkenswerte Entscheidung treffen. Zur Vorbereitung hatte man eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die die Risiken und Vorteile des Finanzierungsmodells überprüfen sollte. Die jetzt vorgeschlagenen Richtlinien sind vorrangig darauf ausgerichtet, die Investoren von ICO zu identifizieren. Darüber hinaus geht es im Wesentlichen auch darum, eine Geldwäsche zu verhindern.
Eines der großen Probleme von Initial Coin Offerings ist die fehlende Transparenz. Investoren sind oft nicht in der Lage, den Fortschritt eines Projektteams nachzuverfolgen. Die neuen japanischen Rahmenbedingungen nehmen sich dieses Problems an und schreiben eine Nachverfolgbarkeit des Fortschritts vor. Alle diese Neuerung erscheinen als ein positives Zeichen für die Branche als Ganzes.
Derzeit werden die vorgeschlagenen Regeln von der japanischen Finanzaufsicht FSA geprüft. Je nachdem, wie die FSA die Vorschläge beurteilt, können diese zukünftig in Gesetzesform gegossen werden. Auch hier ist offensichtlich, dass Japan Kryptowährungen und Initial Coin Offerings offen gegenübersteht. Damit hat das Land eine ganz andere Haltung als andere asiatische Staaten, wie etwa China, Südkorea und Thailand. Ob sich die Auffassung dieser Länder zukünftig ändert, bleibt abzuwarten.