Ethereum Gründer sagt er ist Zerstörer von Jobs und Schöpfer von besseren

Die Automatisierung ist eine Realität. Bankfilialen machen Bankautomaten und dem Onlinebanking Platz. In vielen anderen Bereichen geschieht Ähnliches. Das ist nur das, was dem normalen Betrachter ins Auge fällt. In Rotterdam etwa, Europas größtem Hafen, sind selbstfahrende Maschinen längst eine Realität.

Derzeit betrifft die Automatisierung vor allem Arbeitnehmer mit einer relativ niedrigen Qualifizierung. Was aber wird geschehen, wenn höher qualifizierte Berufe an der Reihe sind? Wenn zum Beispiel Gerichte den Weg der Banken gehen? Oder wenn die Funktionen der Mitarbeiter in den Wolkenkratzern der Versicherungsunternehmen von einigen Zeilen Programmcode übernommen werden?

Wird das zum Elysium, der Insel der Seligen, führen? Oder bedeutet das die Versklavung der Menschheit durch einige Milliardäre, die alle Maschinen kontrollieren?

In einem Interview äußerte sich Ethereum Gründer Vitalik Buterin dazu. Befragt, ob er sich als „Zerstörer von Jobs sehe“ (in Anspielung auf die hinduistische Schrift „Bhagavad Gita“ und Robert Oppenheimer), antwortete er prägnant: „Zerstörer von Jobs, Schöpfer von besseren“.

Die Rolle von Ethereum Smart Contracts

Smart Contracts sind in der Lage, viele manuelle, leicht „intellektuelle“ Aufgaben, zu übernehmen. Vertragsvorlagen können zum Beispiel in Funktionen gefasst und in Code umgewandelt werden. Jeder einigermaßen wiederholbare Vorgang kann in der Realität automatisiert werden.

Dadurch wird Zeit gespart, aber der Ablauf selbst auch komplexer, was letztendlich neue (menschliche) Tätigkeiten und Aufsicht erfordert.

Die Geschichte belegt diese Vermutung. Früher waren 70 % der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig. Dann kam die Industrialisierung und viele der landwirtschaftlichen Tätigkeiten wurden überflüssig. Die Digitalisierung wiederum schuf die Dienstleistungsgesellschaft. Diese verdrängte die industrielle Fertigungsarbeit. 

Dieser Ablauf könnte dazu führen, dass administrative Tätigkeiten in Zukunft aus nicht-repetitiven Aufgaben bestehen werden. Vielmehr werden sie vermutlich einfache Ermessensentscheidungen oder Querdenken erfordern. Damit werden die Menschen, aufgeteilt in verschiedene Ebenen, die Leiter der Roboter sein.

Wenn man diesen Gedanken fortführt, sagen wir bis in das Jahr 2050, ergeben sich diverse Besonderheiten. Unternehmensjuristen sind dann nicht mehr notwendig, da sich die Smart Contracts selbst kontrollieren. Auch Buchhalter werden nicht mehr gebraucht, weil die Blockchain die doppelte Buchführung, Rechnungslegung und so weiter ersetzt hat. Man benötigt auch keine Vorstände oder CEOs mehr, denn deren Funktionen haben die Tokenbesitzer übernommen. 

Damit das alles in der Realität funktioniert, ist vieles notwendig. Man braucht Programmentwickler, die die Benutzeroberfläche der Webseiten erstellen. Nur so kann die Abstimmung ordentlich erfolgen. Weiter sind für die Benutzeroberfläche Berichte erforderlich, viele Berichte. Auch muss jemand die Unternehmen/Vorschläge analysieren, auf Herz und Nieren prüfen und gegebenenfalls eine Empfehlung aussprechen.

Darüber hinaus wird jemand benötigt, der die Informationen auswählt und den Tokenbesitzern die eventuell anstehenden Entscheidungen präsentiert.

Viele dieser Tätigkeiten existieren bereits, sind aber heute noch nicht sehr verbreitet. In einer Welt, die auf Programmcode basiert, wären diese Arbeiten vermutlich viel bedeutender.

Wir denken, dass diese Berufe im Ergebnis besser sind, weil sie nicht langweilen und damit möglicherweise erfüllender sind. 

Das bedeutet auch, dass die höhere Bildung sich wandeln muss. Sie muss von einem spezialisierten „Bedarfsartikel“ zu einer ähnlich breiten Aufstellung gelangen, wie sie eine Grundschule bietet. Die Gesellschaft wird hoffentlich in der Lage sein, eine breite Bildung bis zu einem Alter von Mitte zwanzig bis Anfang dreißig zu bieten. So würde die Gesellschaft insgesamt klüger und gebildeter. Das ermöglichte es ihr, die zusätzliche Komplexität zu steuern und sogar noch zu erhöhen. Am Ende würde das Programmieren neben Mathematik und den Lese- sowie Schreibfähigkeiten gelehrt. Das würde ab einem Alter von 7 beginnen. Derzeit ist Programmieren noch eine Expertenfähigkeit, aber zukünftig dürfte jede Tätigkeit ein gewisses Maß an Programmierfähigkeit voraussetzen.

Was genau die Zukunft bringt, kann natürlich niemand wissen. Dennoch glauben wir, dass es eine gute Zukunft sein wird, die die Menschheit zu neuen Höhen führen wird.

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