Kryptobörse Liqui macht dicht, Investoren sollten ihre Kryptowährungen so schnell wie möglich ins eigene Wallet senden

Die kleine Kryptobörse „Liqui“ hat angekündigt, dass sie ihren Betrieb einstellt. Als Grund nannte das Unternehmen Probleme, den Betrieb während des langen Bärenmarktes aufrechtzuerhalten.

In einer E-Mail an seine Nutzer und auf seiner Website erklärte Liqui dazu:

„Sehr zu unserem Bedauern ist Liqui (…) nicht länger in der Lage, seinen verbleibenden Nutzern Liquidität zu bieten. Wir sehen auch keinen ökonomischen Sinn mehr darin, Ihnen unsere Dienste anzubieten. Zugleich wollen wir aber auch nicht an den Punkt zurück, an dem wir uns vor einem Monat befanden. Wir haben uns daher dazu entschlossen, alle Konten zu schließen und unsere Dienste nicht mehr anzubieten. Es bricht uns das Herz, das tun zu müssen.“

Weiter hieß es:

„Sie können Ihre Kryptowährungen über unsere Website binnen 30 Tagen nach dieser Nachricht abheben. Wenn Sie Kryptowährungen besitzen und diese noch nicht abgehoben haben, nachdem wir den Wechsel unserer Richtlinien angekündigt hatten, können Sie diese ebenfalls binnen 30 Tagen nach Versendung dieser Nachricht abheben.“

Ein wenig hoffnungsvoll endete die Nachricht wie folgt:

„Vielleicht sind wir bald zurück. Das hängt aber vom Markt ab, der sich seit 2017 erheblich geändert hat. (…) Wir möchten diese Mitteilung mit einem Satz von Marianne Williamson [US-Weisheitslehrerin und Autorin] beenden: «Jedes Ende ist ein neuer Anfang. Dank der Gnade Gottes können wir immer wieder neu beginnen.»“

Die Anfänge der Kryptobörse Liqui und ihre jüngsten Schwierigkeiten

Die Kryptobörse Liqui war seit dem 1. September 2016 am Markt. Liqui versuchte sich dadurch abzuheben, dass man dort neue Token als erstes notierte. Unter den Neunotierungen fanden sich manchmal obskure, manchmal auch beliebte Token und Coins. Diese Besonderheit hat in einem Bärenmarkt allerdings nur wenig Zugkraft. Im Jahr 2017 kamen beinahe täglich neue Coins oder Token heraus. Jetzt, nachdem die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC hart durchgegriffen hat, ist die Zahl neuer Token und Coins drastisch zurückgegangen.

Erste Anzeichen einer Krise bei Liqui zeigten sich gegen Ende des letzten Jahres. Seinerzeit strich die Kryptobörse massenhaft Token von ihrer Handelsliste. Dazu gehörten auch bekanntere Token wie WAVES. Das deutete darauf hin, dass es langfristig nicht gut um die Kryptobörse bestellt war. Auch zeigte sich, dass die bloße Listung dieser Token mehr Kosten verursachte, als die Handelsgebühren einbringen konnten. Die Lage verschlechterte sich dadurch, dass manche Nutzer annahmen, Liqui wolle sich betrügerisch aus seinen Verpflichtungen stehlen.

Eine Zeit lang erwog man bei Liqui, eine Monatsgebühr von den Nutzern zu verlangen. So wollte das Team das Unternehmen über Wasser halten. Hinzu gekommen sein dürfte die Konkurrenz durch die großen Kryptobörsen. Diese bieten viel mehr Tradingpaare an und haben eine größere Reichweite bei der Kundengewinnung.

Bildquelle: Pixabay

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