Nur 10 % aller Bitcoin Transaktionen haben mit Straftaten zu tun, 2013 waren es noch 90 %
Bloomberg berichtete jüngst, dass nur noch 10 % der Bitcoin Transaktionen mit Straftaten zu tun haben. Das ist eine erhebliche Verringerung, denn 2013 waren es noch 90 %. Dies erklärte Lilita Infante von der US-amerikanischen Drogenvollzugsbehörde DEA.
Frau Infante arbeitet bei der DEA in der Einsatzgruppe für Untersuchungen im Cyberspace. Diese Einsatzgruppe ist auf Kryptowährungen und das Dark Web spezialisiert. Infante erklärte, dass die Masse der Transaktionen inzwischen nicht mehr von Kriminellen, sondern von Spekulanten durchgeführt werde. Dennoch sei das mit Straftaten in Verbindung stehende Bitcoin Handelsvolumen höher als je zuvor.
Auswertung stammt von der DEA
Die dieser Beobachtung zugrunde liegenden Daten teilte Infante leider nicht mit. Sie deutete lediglich an, dass die DEA ausgeklügelte Methoden zur Nachverfolgung von Bitcoin Aktivitäten habe. Die Angaben von Infante weichen jedoch erheblich von früheren Untersuchungen ab. Darin kam man zu dem Ergebnis, dass die Nutzung von Bitcoin für unlautere Zwecke viel stärker gesunken sei. Ein Beispiel dafür ist die Untersuchung des Blockchain Analyseunternehmens Elliptic vom Januar 2018. Diese kam zu dem Schluss, dass nur 1 % aller Bitcoin Transaktionen illegalen Zwecken dienen. Dabei wurden die Methodik und die Daten vollständig offengelegt.
Wenn die Angaben von Infante stimmen, kann man also festhalten, dass der legale Bitcoin Handel dramatisch zugenommen hat. Damit hat er den Handel für illegale Zwecke deutlich überholt. Zugleich wird aber heutzutage viel mehr Geld für illegale Aktivitäten über Bitcoin transferiert, als dies noch 2013 der Fall war.
Bitcoin galt als bei Kriminellen beliebt, da es viel anonymer als das traditionelle Bankensystem war. Auch ist es eine effektive Möglichkeit, um Geld zur Bezahlung von allem Möglichem zu senden. Zudem ist Bitcoin extrem effizient, um Geld über Grenzen zu verschicken.
2013 habe die DEA noch wenig Möglichkeiten zum Nachverfolgen von Bitcoin gehabt, sagte Infante. Jetzt nutze man dort jedoch fortschrittliche Technologie, mit der man Bitcoin Transaktionen einfach einer Identität zuordnen könne.
Mittlerweile können Bitcoin Transaktionen einfacher von der DEA nachverfolgt werden
Natürlich hängt die Nutzbarkeit solcher Techniken davon ab, dass die Nutzer nicht das ganze Potenzial von Bitcoin ausschöpfen. Man kann auch Bitcoin Transaktionen hochgradig geheim durchführen. Die dazu genutzten Methoden heißen „Mixing“ oder „Tumbling“. Auch kann man Einmaladressen, anonyme Router sowie VPNs verwenden, um die eigene IP zu verschleiern und so die Nachverfolgung zu erschweren.
Zudem deutete Infante an, dass die DEA auch Privatsphäre-Coins wie Monero und Zcash nachverfolgen könne. Belege für diese Behauptung führte sie jedoch nicht an.
Die Bitcoin Blockchain ist öffentlich. Wenn ein Nutzer nicht vorsichtig ist, kann man ihn ganz leicht nachverfolgen. So schloss auch Infante mit den Worten:
„Die Blockchain bietet uns viele Möglichkeiten, um Leute zu identifizieren. Ich würde sie gerne weiter nutzen.“