Telegram ICO bricht alle Rekorde mit 1,7 Milliarden USD

Telegram wird möglicherweise den öffentlichen Verkauf der Tokens seines ICOs absagen. Gründe dafür könnten gesetzliche und regulatorische Bedenken sein, denen ein öffentlicher Verkauf begegnet.

Der ICO von Telegram war in der jüngsten Vergangenheit Gesprächsthema in der ganzen Krypto-Community – und das aus 1,7 Milliarden Gründen. Jetzt ist ein weiterer Grund hinzugekommen.

Es ist allgemein bekannt, dass es Telegram gelungen ist, insgesamt 1,7 Milliarden USD einzusammeln. Das sind 500 Millionen USD mehr als das seinerzeit gesetzte, schon ambitionierte Ziel. Beabsichtigt war, das Projekt durch einen öffentlichen ICO zu finanzieren. Die ersten beiden privaten Finanzierungsrunden haben jedoch bereits jeweils stattliche 850 Millionen USD erbracht. Im Lichte dessen wird daher erwartet, dass das Unternehmen auf den öffentlichen Verkauf ganz verzichtet.

Mit der Angelegenheit vertraute Quellen berichten, diese Entscheidung beruhe auf einem bestimmten Grund. So bedeute der öffentliche Verkauf voraussichtlich einen unglaublichen Aufwand und der mögliche Gewinn sei es am Ende nicht wert.

Die von Telegram in Aussicht gestellte Blockchain, das Telegram Open Network (TON), muss immer noch geschaffen werden. Das bedeutet, dass die Messaging-App im Grunde „Schuldscheine“ (sog. IOU) verkauft. Diese beziehen sich auf das angekündigte Telegram-Token, das den Namen Gram tragen soll. Das Ganze erfolgt im Rahmen eines einfachen „Simple Agreement for Future Tokens“ (SAFT), also eines in die Zukunft gerichteten Vertrages.

Dazu äußerte sich Anthony Pompliano als Komplementär von Morgan Creek Capital Blockchain. Pompliano sagte: „Das regulatorische Umfeld ist unklar und die meisten Teams haben mehr Fragen als Antworten“.

Er erläuterte, dass der prognostizierte Schritt Telegrams vermutlich vernünftig sei. Weiter ergänzte er, dass Unternehmen, die die Möglichkeiten hätten, ihre Kapitalziele durch Privatverkäufe zu erreichen, diese auch nutzten, bis es weniger Unklarheit im Hinblick auf die Regulierungen gebe.

Die Gründer von Telegram sind rätselhaft schweigsam hinsichtlich des ICO und TON. Daher gibt es auch weder eine Bestätigung noch eine Verneinung des möglichen Plans.

Pompliano sagte auch, dass es so scheine, als habe Telegram sein Ziel bereits erreicht. Seiner Meinung nach gebe es daher keinen Grund für die Durchführung eines öffentlichen ICOs.

Damit sparte sich Telegram viel Aufwand, denn ein rechtmäßiger öffentlicher Verkauf ist ein enormes Unterfangen. So müsste das Unternehmen zunächst ein komplettes Kundenidentifizierungsprogramm (KYC) durchführen. Zusätzlich müsste auch das Verifizierungsprozedere zur Verhinderung der Geldwäsche eingehalten werden.

Wenn der Verkauf privat bliebe, wäre der Prozess dagegen viel unkomplizierter. Alle Investoren sind bereits mehrmals identifiziert und das Unternehmen müsste seine Anleger insoweit nicht mehr überprüfen.

Dem technischen Whitepaper von TON ist zu entnehmen, dass ein weiterer Tokenverkauf gelegentlich fortgeführt werden soll. Obwohl es sich dabei vielleicht um eine Art von öffentlichem Verkauf handelt, wird dieser nicht vor dem Start des Projektes stattfinden.

Auch Sid Kalla äußerte sich dazu als Teil des Unternehmens Turing Advisory Group. Kalla sagte, dass die Privatverkäufe zur Zeit des Höhepunktes der Markteuphorie durchgeführt worden seien. Die Kryptowährungs-Community müsse daher etwas stabil Lauffähiges sehen, das eine öffentliche Anpreisung rechtfertige. Kalla ging auch davon aus, dass private Investoren eher mit technologischen Rückschlägen und Verzögerungen vertraut seien als die allgemeine Öffentlichkeit.

Nur die Zeit und eine offizielle Stellungnahme können zeigen, ob der öffentliche Verkauf wirklich abgesagt wird. Ebenfalls möglich ist, dass Telegram sich an die Öffentlichkeit wendet, um die schon überwältigenden Einnahmen noch zu erhöhen.

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