Goldman Sachs CEO steht Bitcoin & Co. nun wieder offen gegenüber

Lloyd Blankfein ist der CEO des Investmentbanking- und Wertpapierhandelsunternehmens Goldman Sachs. Am Dienstag führte Bloomberg ein Interview mit Blankfein im Economic Club of New York.


Im Rahmen des Interviews befragte der Bloomberg-Chefredakteur Micklethwait den CEO auch zum Thema Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum.

Dabei äußerte sich Blankfein ähnlich wie bereits im November. Seinerzeit hatte er gesagt, Bitcoin könne der „nächste Schritt“ in der Evolution des Geldes sein. Er erklärte, dass er persönlich sich mit Bitcoin nicht recht anfreunden könne. Das relativierte er aber, indem er hinzufügte, dass er anfänglich auch gegenüber Mobiltelefonen skeptisch gewesen sei.

Blankfeins Zweifel zu Bitcoin

Als Bitcoin gegen Ende November 2017 einen Kurs von 10.000 USD erreichte, nannte Blankfein das einen Betrug. Er sagte weiter, dass die Volatilität von Bitcoin seinen Nutzen als Wertspeicher unterminiere. Er sei allerdings bereit, umzudenken, wenn Bitcoin aufhöre, binnen eines Tages um 20 % zu schwanken.

Bereits zuvor hatte er jedoch erklärt, dass er generell offen für Bitcoin sei. Zudem werde er seine persönliche Meinung nicht die Strategie des Unternehmens bestimmen lassen.

Blankfein zeigte sich in dem Interview bescheiden und erklärte, dass er nicht immer richtig liege mit seinen Voraussagen. Als die Mobiltelefone eingeführt wurden, habe er sich zum Beispiel gefragt, wer so etwas mit sich herumschleppen wolle. Auch gebe es doch zehn Telefonzellen an jeder Ecke. Seinerzeit habe er das alles für eine Modeerscheinung gehalten.

Im Hinblick auf Kryptowährungen erklärte er selbstironisch: „Ich kann nicht sagen, warum das funktionieren sollte. Wenn es aber funktioniert, könnte ich in der Rückschau erklären, warum es geklappt hat“.

Die Rolle der Kryptowährungen in der Evolution des Geldes

In dem Interview wiederholte Blankfein eine seiner früheren Aussagen. Seiner Meinung nach könnten Kryptowährungen eine Rolle bei der Evolution des Geldes spielen. Früher hätten die Menschen nur harte Währungen verwendet. Dann sei das Papiergeld gekommen und wäre als Repräsentant harter Münzen akzeptiert worden.

Dazu führte er aus:

„Ich schaue mir da die Evolution des Geldes an. Es fing mit Gold an und die Leute akzeptierten nur harte Währungen. Später kamen dann Papierwährungen dazu und es hieß zum Beispiel: «Dieser Schein ist jetzt fünf Dollar wert» (…), wenn das bei Fiatwährungen funktioniert, bei denen man sagt, dass sie das wert sind, was die Regierung sagt, warum sollte dann keine Konsenswährung möglich sein?“

Blankfein fügte hinzu, dass er selbst keine Bitcoins besitze. Dennoch könnten sie eine Zukunft haben.

Angenehm bescheiden schloss Blankfein das Thema mit den Worten ab:

„Nur weil ich persönlich mich nicht mit etwas anfreunden kann, heißt das nicht, dass es keinen Erfolg haben kann. Das wäre wirklich zu arrogant“.

 

Quelle: Bloomberg, Pixabay

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