Krypto-Schlachtfest: Über 800 ICOs und Kryptowährungen sind „tot“

Man könnte es als Schlachtfest oder Massensterben bezeichnen. Oder vielleicht auch nur als langsames Auslaufen der vermeintlichen Kryptoblase. Nicht nur Bitcoin hat 70 Prozent seines Wertes eingebüßt. Nach einem Bericht von CNBC sind 800 Kryptowährungen inzwischen weniger als 1 US-Cent wert.

Es gibt immer wieder neue Initial Coin Offerings (ICOs), die auf den Markt kommen. Nicht alle sind erfolgreich. In Wahrheit entpuppt sich die Mehrzahl davon als Betrug. Viele haben nicht mal ein messbares Ergebnis im Hinblick auf die versprochenen Produkte oder Dienste vorzuweisen. „Deadcoins.com“ ist eine Website, die unter anderem ICO-Betrügereien und „tote“ Coins auflistet. Nach Angaben auf der Website gibt es 800 Coins, die als „tot“ gelten. In diese Kategorie fallen sie deshalb, weil der Wert einer einzelnen Coin unter einem US-Cent liegt.

Ein Blick auf die dunkel gehaltene Website unterstreicht den morbide-unterhaltsamen Eindruck. Die Coins sind dort als „deceased“ (deutsch: verstorben) aufgelistet. Zudem findet sich eine bunte Mischung der „Scams“, also der Coins und Initial Coin Offerings (ICOs), die die Kunden um ihr Geld betrügen wollen. Dennoch ist die Lektüre sehr interessant und ich rate sie jedem an, der sich vor Pleiten und Pannen schützen möchte.

Bitcoin und die Dotcom-Blase

Bitcoin ist die beliebteste Kryptowährung der Welt. In der letzten Zeit hat Bitcoin stark verloren. Den Kurssturz vergleichen manche mit dem Absturz des NASDAQ 100 Index im Jahr 2000. Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat festgestellt, dass Bitcoins Absturz sogar 15-mal schneller war als das Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000. Das Verhalten der anderen Kryptowährungen spiegelt den Kurssturz von Bitcoin dabei. Auch hier sieht mancher Ähnlichkeiten zur Dotcom-Ära.

Im vergangenen Monat wurden zwei führende südkoreanische Kryptobörsen gehackt. Dabei wurden Millionen von Kryptocoins gestohlen. Die unklaren Verhältnisse hinsichtlich Regulierung und Besteuerung tun ein Übriges, um die Massenannahme zu behindern. Da überrascht es nicht, dass Token immer weniger wert sind. Das gilt, obwohl es immer mehr Initial Coin Offerings (ICOs) gibt und diese immer mehr Geld einnehmen.

Trotz der vielen „toten“ Coins ist der allgemeine Optimismus der Branche auch in harten Zeiten nicht zu stoppen. Befürworter von Kryptowährungen gehen davon aus, dass die Regulierungen in Zukunft klarer werden. Das werde die Marktteilnahme erhöhen, vermutet man. Auch muss der Mainstream die Kryptowährungen immer noch als Zahlungsmittel annehmen. Dennoch verbessern technologische Fortschritte und Updates die Nützlichkeit von Token und Coins schon jetzt. In jedem Fall ist, wie immer, zu Folgendem zu raten: Schauen Sie genau hin, was Sie kaufen und stellen Sie sicher, dass Sie wirklich verstehen, was das Projekt erreichen will. Das ist unbedingt notwendig, bevor Sie einem ICO oder einer Kryptowährung Ihr hart verdientes Geld anvertrauen.

Quellen: CNBC, DeadCoins.com, Pixabay

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