Der Ripple (XRP) Killer? IBM und zwei Großbanken haben Stellar Lumens (XLM) im Visier
Der Computergigant IBM ist in Gesprächen mit zwei Großbanken in den USA. Gegenüber Bloomberg erklärte IBM, dass es darum gehe, eine Kryptowährung für interne Zahlungen und Überweisungen herauszugeben.
Die Initiative von IBM basiert auf der Blockchain von Stellar und könnte eine große Bedrohung für Ripple XRP bedeuten. Das liegt daran, dass Ripple Labs seine Kryptowährung Ripple XRP ähnlich positioniert hat und so starke Konkurrenz erhalten könnte.
Die zwei Großbanken hat IBM bisher nicht benannt. Der Leiter der Blockchain Abteilung von IBM, Jesse Lund, erklärte jedoch, dass das Interesse von der von JPMorgan herausgegebenen Stable-Coin herrühre.
It's official: IBM is open for business in payments with World Wire in 72 countries and 47 currencies. Support for stable coins and cryptos. Come see my keynote with @JedMcCaleb @Money2020 in Singapore this morning https://t.co/8XD3mgOhqN https://t.co/PMyc1X9KIH #IBMBlockchain pic.twitter.com/NMIgfZunuQ
— Jesse Lund (@jesselund) March 18, 2019
Große US-Banken folgen der Kryptostrategie von JPMorgan
Mit der Herausgabe ihrer eigenen Kryptowährung im Februar 2019 hatte die US-Bank JPMorgan die Krypto-Community erschüttert. Die Coin heißt „JPM Coin“ und ist eine Stable-Coin, deren Wert an den US-Dollar gekoppelt ist. Über diese Coin sollen Transaktionen im bankeigenen Zahlungsnetzwerk abgewickelt werden. So will man die Transferzeiten verkürzen und internationale Zahlungen vereinfachen.
Nach der Ankündigung wollen andere große Banken in den USA dem Beispiel von JPMorgan offenbar folgen. Jesse Lund von IBM erklärte dazu:
„Nach der Herausgabe der JPM-Coin kamen Anfragen … [die zwei Großbanken] wandten sich nach der Ankündigung an uns.“
Unabhängig davon, wie man dies bewertet, scheint klar, dass JPMorgan einen neuen Trend angestoßen hat: von Banken geschaffene Kryptowährungen.
Sechs andere weltweit tätige Banken wollen Kryptowährungen über IBM herausgeben
Weiter erklärte IBM, dass sechs weitere Banken in aller Welt Absichtserklärungen unterzeichnet hätten. Dabei gehe es um die Nutzung des Blockchain Netzwerkes von IBM. Dieses solle als Grundlage für Stable-Coins der Banken dienen, die an ihre lokale Fiatwährung gekoppelt sein sollen.
Zu diesen Banken gehören die brasilianische Bank Banco Bradesco, die südkoreanische Bank Busan und RCBC auf den Philippinen. Eine weitere, unbenannte Bank will eine Stable-Coin herausgeben, die an den Euro gekoppelt ist.
Wo bleibt Ripple Labs und Ripple XRP?
Es fragt sich, warum diese Banken sich nicht an Ripple Labs gewandt haben, um dessen Lösungen zu nutzen. Das dürfte daran liegen, dass es den Banken äußerst schwerfällt, einer Kryptowährung zu vertrauen, die sie nicht selbst kontrollieren.
Brad Garlinghouse, der CEO von Ripple Labs, hatte bereits seine Meinung zur Stable-Coin von JPMorgan auf Twitter veröffentlicht. Dort schrieb er:
„Wie schon vorausgesagt, ändern die Banken ihre Haltung zu Kryptowährungen. Aber dieses Projekt von JPM ist zutiefst fehlgeleitet – wenn man heute ein geschlossenes Netzwerk einführt, ist das so, als veröffentliche man AOL, nachdem Netscape schon an der Börse notiert ist. Zwei Jahre sind vergangen und die Banken-Coins sind immer noch nicht die Lösung.“
As predicted, banks are changing their tune on crypto. But this JPM project misses the point – introducing a closed network today is like launching AOL after Netscape’s IPO. 2 years later, and bank coins still aren’t the answer https://t.co/39EAiSJwAz https://t.co/e7t7iz7h21
— Brad Garlinghouse (@bgarlinghouse) February 14, 2019
Bildquelle: Pixabay