Ethereum und Bitcoin: Fundamentaldaten Trotz Preisschlappe stärker denn je

Das Ende von Bitcoin und Ethereum scheint kurz bevorzustehen – zumindest, wenn man dem Glauben schenkt, was viele in den Mainstreammedien schreiben. Neben den Schwarzmalern gibt es aber auch positivere Töne. Die findet man vor allem in Artikeln und Kommentaren von Finanzexperten. Diese Experten befassen sich eher mit Distributed Ledgers als mit den Dingen, die auf dieser Technologie aufbauen.

In einem Interview mit Bloomberg wiederholte der Gouverneur der englischen Zentralbank, Mark Carney, seine Position. Carney hatte kürzlich in einer Rede behauptet, Bitcoin sei „als Geld ein Versager“.

Trotzdem stach ein besonders auffälliger Satz heraus. Carney sagte, dass Bitcoin in vieler Hinsicht auf die Zukunft des Geldes hindeute. Damit sei Bitcoin eine „Herausforderung für die Zentralbanken und alle, die Zahlungssysteme und Märkte überwachen“. Damit ist Bitcoin vielleicht doch nicht so ganz wertlos.

Vielleicht haben Sie auch schon einmal Berichte über die Kommentare von Stefan Hofrichter von Allianz Global gelesen. Er behauptet oft, dass Bitcoin „alle Anzeichen“ einer klassischen Blase zeige, die „kurz vor dem Platzen“ stehe.

Hofrichter ist Head of Global Economics and Strategy der Kapitalverwaltungsgesellschaft Allianz Global Investors. Unbefangene Leser seiner Blogeinträge erkennen jedoch, dass auch er die Blockchain von den angeblichen Schwächen von Bitcoin und anderen Kryptowährungen trennt. So sagte Hofrichter:

„Trotz unserer Zweifel an Bitcoin hat die unterliegende Blockchain (oder die Distributed Ledger) Technologie klare Vorteile. Ein wichtiger Vorteil ist die Möglichkeit, mittels der Blockchain die Kosten der Verifikation und des Netzwerkes erheblich zu reduzieren. Das betrifft eine Reihe von Finanzinstitutionen, etwa die Zentralbanken. Die Institute untersuchen die Blockchain näher, um die praktische Nutzbarkeit bewerten zu können. Dazu gehört auch die Durchführung von Finanztransaktionen“.

Also: Vergessen Sie die Schwarzseher und das tiefe Rot in Ihrem Portfolio, wenn Sie Bitcoin über 10.000 USD gekauft haben. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf das Wertversprechen, das die Blockchain darstellt.

Aber halt! Kann man Bitcoin wirklich so schnell abschreiben?

Lassen Sie den Preis einmal außen vor und denken Sie an die Grundlagen. Neben der Preisvolatilität ist die unzureichende Skalierbarkeit des Netzwerkes die Hauptbarriere. Diese Barriere verhinderte bisher, dass Bitcoin effizient als Zahlungsmittel genutzt werden kann.

Bei der Lösung dieses Problems werden inzwischen aber rasche Fortschritte erzielt. So hat etwa kürzlich Lightning Labs das Lightning Network in seiner Beta-Fassung veröffentlicht. Zudem hat Lightning Labs gerade eine weitere Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen. Einer der großen Kapitalgeber dieser Runde ist Jack Dorsey von Twitter. Das ist ermutigend und zeigt, dass die besten und hellsten Köpfe des Silicon Valley immer noch auf Bitcoin setzen. Man darf auch SegWit nicht vergessen, das inzwischen für 30 % aller Transaktionen im Bitcoin Netzwerk genutzt wird.

Ebenfalls nicht zu vergessen ist Peter Thiel, der Mitbegründer von PayPal. Thiel hat sich dahingehend geäußert, dass er sein Investment in Bitcoin ausbauen wird und sich nicht sonderlich für die 2.000 anderen Coins/Tokens des Kryptowährungs-Universums interessiert. Thiel steht damit auf der Seite derer, die Bitcoin als „Gold 2.0“ ansehen. Thiel beschreibt Bitcoin als einen „Goldbarren in einem Tresor“, der nie bewegt werde. Das Gold diene als eine Art Sicherheit, wenn einmal alles den Bach runtergehe. Wenn man sich die USA anschaut, könnte Thiel Recht haben. Dort machen sich die Anleger vor allem Sorgen um die Zölle, die Schatzämter und Trump. Nebenbei: Thiel ist ein Trump-Unterstützer.

Zusätzlichen Aufwind erhalten die Kryptowährungen durch Plasma Cash im Ethereum Netzwerk, das die dortigen Skalierungsprobleme lösen soll.

Also – lassen Sie sich nicht vom Preis entmutigen und richten Sie den Blick fest auf die Grundlagen!

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