Ripple Manager sieht Probleme bei Blockchain Annahme durch Banken
In einem Interview mit Reuters hat David Schwartz, der Chefkryptograph von Ripple, einige aufschlussreiche Einsichten gewährt. Schwartz erklärte, dass Banken die Distributed Ledger Technology eher nicht verwenden würden. Als Gründe dafür nannte er Skalierungsprobleme und Bedenken hinsichtlich des Schutzes der Privatsphäre.
Die Distributed Ledger Technology ist eine Datenbankenlösung, die auf dezentralen, digitalen Kontenbüchern beruht. Mit der Technologie kann man Transaktionen an verschiedenen Stellen gleichzeitig aufzeichnen. Zu diesem Umfeld gehört auch die Blockchain. Zugleich ist sie ein Paradebeispiel für die Anwendung der Distributed Ledger Technology.
Ripples xCurrent Technologie basiert nicht auf Distributed Ledger
In dem Reuters-Interview stellte Schwartz auch klar, dass Ripples xCurrent nicht auf der Distributed Ledger Technology basiere. Vielmehr handele es sich dabei um ein zweiseitiges Messaging-System. Damit könnten Banken miteinander kommunizieren und so eine schnelle Abwicklung erreichen. XCurrent teile aber nicht den Ledger der Transaktionen.
XCurrent verwendet das Interledger-Protokoll. Damit ist es schneller und zuverlässiger als seine Gegenstücke.
Verwendet wird xCurrent derzeit etwa von der spanischen Großbank Santander. So nutzt Santander Ripples xCurrent für seinen internationalen Geldtransferdienst One Pay FX. Dieser Dienst ist seit April in Betrieb und gilt als einer der ersten konkreten Anwendungsbeispiele für die Blockchain Technologie.
Das modernste Ripple-Produkt, xRapid, ist bisher von noch nicht so vielen Banken angenommen worden. XRapid nutzt Ripples XRP-Token, um Liquidität für grenzübergreifende Zahlung zur Verfügung zu stellen. Damit ist xRapid deutlich fortschrittlicher als das bisherige System, bei dem die Banken große Liquiditätspools (sogenannte „Nostrokonten“) bei anderen Banken vorhalten müssen.
Dennoch erhält die Technologie hinter xRapid durchweg positive Reaktionen. Auch wurden bereits diverse erfolgreiche Pilotversuche durchgeführt.
Zu den Rückmeldungen der Banken sagte Marcus Treacher, der Vizepräsident der Abteilung Customer Success von Ripple:
„Wir haben mit der klassischen Blockchain angefangen, die wir sehr mögen … das Feedback der Banken besagt aber, dass man nicht die ganze Welt auf die Blockchain bringen könne“.
Sogar Schwartz gestand ein, dass Ripple „noch nicht ganz am Ziel sei“. Dazu ergänzte Schwartz:
„Wir hören von vielen unserer Kunden, dass es wichtig ist, dass die Transaktionen privat bleiben. Ebenso wichtig ist ihnen, dass Tausende von Transaktionen pro Sekunde abgewickelt werden und dass jede denkbare Währung und jedes vorstellbare Asset enthalten sind“.
Ripple mit vielen Erfolgen in letzter Zeit
Ripple hatte in der letzten Zeit viele Erfolge zu vermelden. So konnte Ripple zahlreiche neue Kunden gewinnen und sein System weiter verbessern. Allerdings hat Ripple derzeit auch mit zivilrechtlichen Klagen von Anlegern zu kämpfen. Bei Redaktionsschluss spürte auch Ripple die Auswirkungen des jüngsten Kursrückganges. So hatte Ripples Kryptowährung XRP einen Kurs von etwa 0,55 USD sowie eine Marktkapitalisierung von etwas über 21 Milliarden USD.
Quellen: Reuters, Santander, Aktuelle Kurse, Pixabay